Vom Saker (im Original hier; übersetzt von RBK)

Um eine lange Geschichte kurz zu machen; es sind zwei wichtige Entwicklungen eingetreten:

Meine Vermutung ist, dass Lukaschenko inzwischen (wieder) herausgefunden hat, dass der Westen ihn tot sehen will UND dass er vom ukrainischen Inlandsgeheimdienst (SBU) und höchstwahrscheinlich von Elementen innerhalb seines eigenen KGB hereingelegt wurde.
Die weißrussischen Sicherheitskräfte (Bereitschaftspolizei und KGB) sind rücksichtslos gegen die Opposition vorgegangen, und im Moment scheinen sie die Situation unter Kontrolle zu haben.
Ich stütze meine erste Schlussfolgerung auf den klaren und plötzlichen Tonfall von Lukaschenko, der wieder einmal Putin und Russland lobt und der sich jetzt nett gibt in der Hoffnung, dass der Kreml vergisst, was gerade passiert ist (das wird er nicht).

Was die zweite Schlussfolgerung betrifft, so gibt es jetzt, da das Internet wieder geöffnet wurde (Weißrussland und der Westen beschuldigen sich gegenseitig, die Verbindung getrennt zu haben), eine Menge Medien (Videos und Bilder), die aus Minsk und anderen belarussischen Städten kommen, und es scheint, dass Folgendes passiert ist:

Während viele Menschen aufrichtig und friedlich protestierten, wurden eine Reihe krimineller Elemente rekrutiert (für US-Dollar), die sofort mit großem Geschick und Gewalt gegen die Sicherheitskräfte vorgingen. Die Bereitschaftspolizei übte entsprechend Vergeltung und begann, jeden, der das Gesetz brach, brutal zu verprügeln, und leider auch Menschen, die nichts Illegales taten (einschließlich schwer verprügelter Journalisten, darunter auch russische).

Es scheint, dass der belarussische KGB vorerst die Oberhand hat und dass viele der Subversiven, die vom KGB gefasst wurden, von der Ukraine und Polen geführt wurden.

Was die wichtigste Oppositionsfigur betrifft (offiziell erhielt sie 10% der Stimmen), so ist sie nun nach Litauen gegangen.

Schlussfolgerung:

Während das Komplott zur Herbeiführung einer größeren Krise dank des russischen FSB (молодцы ребята!) vereitelt wurde, ist das Komplott zum Sturz Lukaschenkos noch im Gange und könnte sehr wohl gelingen. Zum einen sind die Menschen wirklich wütend über die Gewalt der weißrussischen Polizisten. Zum anderen leidet die belarussische Wirtschaft, und Russland kann Belarus nicht ewig auf dem Rücken „tragen“. Drittens ist Lukaschenko schon viel zu lange an der Macht, und die ganze Zeit hat er „zwischen zwei Stühlen gesessen“ – das muss sich ändern, und es wird sich ändern, die Frage ist nur, wird es sich zum Guten oder zum Schlechten ändern?

Zumindest sollte Moskau jetzt verlangen, dass Lukaschenko seinen Russland hassenden Außenminister Makei und den Chef des weißrussischen KGB, Wakultschik, entlässt (wenn diese Männer irgendein Ehrgefühl hätten, würden sie sofort von sich aus zurücktreten, aber das tun sie offensichtlich nicht…), und die Gespräche über eine vollständige Vereinigung von Weißrussland und Russland erneuert.

Was Lukaschenko selbst anbelangt, so muss er seine Worte in die Tat umsetzen und Vergeltungssanktionen gegen die USA und die EU ergreifen. Nun hat Weißrussland natürlich keine wirtschaftlichen Hebel gegen den Westen in der Hand, aber was Minsk tun könnte und SOLLTE, ist, die Größe aller wichtigen diplomatischen Vertretungen, Botschaften, Konsulate usw. der am schlimmsten beleidigenden Länder zu reduzieren: den USA, der Ukraine und Polen. Das wäre nicht nur angemessen, sondern auch umsichtig, denn es ist jetzt zu 100% klar, dass diese Länder hinter der gegenwärtigen Krise stehen und alles tun werden, um aus einem (vergleichsweise himmlischen) Weißrussland die Art von „Banderastan“ zu machen, in das sie die leidgeprüfte Ukraine verwandelt haben.

Schließlich hat es den Anschein, als ob die Opposition (gesetzestreue und andere) jetzt von ihrem offensichtlichen anfänglichen Scheitern und einer Neugruppierung für das kommende Wochenende spricht.

Zu diesem Zeitpunkt braucht das anglo-zionistische Reich nicht mehr so zu tun, als ob es Lukaschenko mag (dieser Plan ist gescheitert), so dass sie etwas tun können, worin sie sehr gut sind: mehr und mehr Gewalt zu provozieren und den Staat zu gewaltsamer Unterdrückung zu zwingen (das ist die „Aktion liegt in der Reaktion“-Taktik), und dann ist nur noch das nötig, was sie in Riga, Vilnius, Moskau (1993), Kiew, Aleppo und vielen anderen Orten erfolgreich getan haben: professionelle Scharfschützen zu schicken, die auf BEIDE Seiten schießen und so einen Bürgerkrieg auslösen.

Wird der weißrussische KGB in der Lage sein, alle Teams abzufangen, die wahrscheinlich entsandt werden?

Vielleicht. Der weißrussische KGB besteht im Gegensatz zu seinem ukrainische Pendant SBU zumeist aus kompetenten Fachleuten, die die nötige Zeit hatten, sorgfältig zu studieren, was in der Ukraine geschah, wie es geschah und warum es geschah. So können sie die Situation wahrscheinlich noch eine Weile unter Kontrolle halten, aber man kann beliebig vermuten, für wie lange.

Ich persönlich kann nur wiederholen, dass ich null Vertrauen in Lukaschenko habe, und ich glaube nicht, dass ein unabhängiges Weißrussland lebensfähig ist. Die einzige Lösung, die ich sehe, ist eine vollständige Integration von Weißrussland in Russland.

Der Saker