Am 20. November 2006 wurde die Nation zutiefst erschüttert. Ein schrecklicher Amoklauf habe sich ab etwa halb zehn in Emsdetten ereignet, so unisono Medien und Politiker aller bekannten Parteien. Schon wieder! Überaus schnell wurde verlautbart, wer der Täter sei. Nämlich ein ehemaliger Schüler der Geschwister-Scholl-Realschule, namens Bastian B., der jetzt tot im zweiten Stock der Schule liege. Dies wurde bereits Stunden bevor die Leiche um 19 Uhr geborgen werden konnte verbreitet.
Doch ist wirklich längst alles geklärt? Dem ist leider nicht im geringsten so.
Der Täter in Emsdetten sei begeisterter Counterstrike-Spieler gewesen. So wie bereits Robert Steinhäuser, dem bis heute nachgesagt wird, im April 2002 in einem Erfurter Gymnasium als Einzeltäter 16 Menschen und dann sich selbst getötet zu haben. Und dies, obwohl am Tag des Erfurter Massakers noch von 17 Mordopfern die Rede war, und obwohl es Dutzende Zeugen gab, die zwei Täter wahrnahmen und mitunter sogar sehr detailliert und überzeugend als unterschiedlich beschrieben. Bestimmte, behördlicherseits eingesetzte Psychologen bemühten sich in der Folge darzulegen, dies sei allein der psychischen Extremsituation der Traumatisierten geschuldet, müsse aber objektiv unwahr sein (weil nicht sein kann, was nicht sein darf?). Auch der offizielle Abschlußbericht wollte diese und viele weitere gravierende Ungereimtheiten des offiziell erzählten Ablaufs bereinigen. Dies mißlang damals gründlich, es tauchten sogar neue Ungereimtheiten auf. Jedem, der sich gründlich und unvoreingenommen mit der offiziell erzählten Ablaufschilderung des Erfurter Geschehens beschäftigt, dem dürfte klar werden, daß sie nicht stimmen kann. Nicht umsonst wollte sogar der frühere Bundesinnenminister Otto Schily – nicht gerade bekannt dafür, zart besaitet zu sein oder etwa Skrupel zu haben, nach dem 11. September Big-Brother-ähnliche Maßnahmen massiv zu forcieren – von seiner eigenen Idee, einem Geschichtslehrer – dem vermeintlichen “Helden von Erfurt” – das Bundesverdienstkreuz zu verleihen, plötzlich nichts mehr wissen. Dieser Lehrer ist bis dato der einzige (sieht man von einer völlig unglaubwürdigen Begegnungsstory mit einem Handwerkslehrling ab, die medial sechs Wochen nach der Tat urplötzlich aus dem Hut gezaubert wurde), der je behauptete, während bzw. gegen Ende des „Amoklaufs“ Robert ohne Maske und mit einer Schußwaffe in der Hand gesehen und einen Dialog mit ihm geführt zu haben, ihn also faktisch als in irgendeiner Weise aktiv an der Tat Beteiligten identifiziert zu haben. Bei allen weiteren Details und Ausführungen variierten dann seine Aussagen so sehr und auch so unglaubwürdig, daß – nach seiner eigenen späteren Aussage – die Ermittler der Polizei ihn selbst als Tatbeteiligten verdächtigten. Kollegen schimpften, er suhle sich im Blut der Ermordeten. Auch das Verhalten und die Aussagen der Schulleiterin (vor der Tat und am Tag der Tat selbst) warfen zahlreiche Glaubwürdigkeitsfragen auf.
Erfurt eröffnete eine neue Dimension. Noch nie seit dem Zweiten Weltkrieg wurde hierzulande ein Verbrechen solcher Größenordnung mit einer solch großen Opferzahl verübt. Just an jenem Vormittag befaßte sich der Bundestag mit der Verschärfung des Waffengesetzes. Ein kurioser Zufall?
Nun, in anderen Staaten, in denen sich zuvor bereits dramatische Schulmassaker ereignet hatten, z.B. in den USA oder Australien, war in alternativen (also nicht staats- oder konzernabhängigen) Medien bei ähnlich dubiosen bzw. unglaubwürdigen Ablauferzählungen gemutmaßt worden, die eigentlichen Täter seien in Wirklichkeit evtl. professionelle Killer/Soldaten/Geheimdienstler gewesen. Als mögliches Motiv wurde diskutiert, es könnten handfeste Argumente zum Verbot des freien Schußwaffenbesitzes oder zur massiven Erschwerung von deren Erwerb benötigt worden sein. Was aber sollte das für ein merkwürdiges Motiv sein, vor allem in Demokratien? Andererseits, für die Errichtung autoritärer oder gar diktatorischer Zwangsherrschaft war und wäre es durchaus wichtig, daß die gegängelte Bevölkerung nicht auf allzu dumme Gedanken (wie solche an einen Aufstand) kommen kann.
Betrachten wir einmal im historischen Rückblick den Hitler-Faschismus. Die weiteren Ausführungen beziehen sich (bei eigener Übersetzung) auf die Fachliteratur: Nazi Firearms Law and the Disarming of the German Jews, Stephen P. Halbrook, 17 Arizona Journal of International and Comparative Law, No. 3, 483-535 (2000).
(http://www.stephenhalbrook.com/article-nazilaw.pdf):
„Hitler wurde am 30. Januar 1933 zum Kanzler Deutschlands ernannt. Das Nazi-Regime begann sofort eine Kampagne, um alle Feinde des Staates zu entwaffnen und auszulöschen, die dabei beständig als ´Kommunisten´ bezeichnet wurden. Folgendes beschreibt diesen Prozeß aus Sicht damaliger Quellen.
Am 1. Februar kam in der Gegend von Charlottenburg, Berlin, ein großes Polizeiaufgebot an, um den angeblichen Erschießungstod zweier nationalsozialistischer Offiziere durch ´Kommunisten´ in der Nacht zuvor zu untersuchen. ´Die Polizei sperrte den gesamten Straßenverkehr, während gleichzeitig Kriminalbeamte ausgedehnte Razzien in den Häusern durchführten. Jede einzelne Wohnung wurde nach Waffen durchsucht. Die Razzia dauerte mehrere Stunden.´ Zahllose Berichte dieser Art sollten in den folgenden Monaten auftauchen.“
Durch die Notstandsbestimmungen kurz darauf konnten Protestmärsche politischer Gegner zu schwerem Landfriedensbruch umdefiniert werden. War dies mit Tragen oder Aufbewahren von Waffen verbunden, drohte Todesstrafe.
Am Morgen nach der Reichskristall- oder -pogrom-Nacht (also am 10.11.1938) wurde reichsweit in allen Zeitungen ein Dekret Himmlers verkündet. Personen, die gem. der Nürnberger Rassegesetze als Juden zu betrachten seien, sei der Besitz jeglicher Waffen verboten. Verstöße würden mit Verbringung in ein Konzentrationslager und Inhaftierung von bis zu 20 Jahren bestraft.
Am 11.11.38 folgte die „Verordnung gegen den Waffenbesitz der Juden“ durch Innenminister Frick. Der § 1 untersagte „Juden“ Erwerb, Besitz und Tragen von Feuerwaffen, Munition, Hieb- und Stichwaffen. Und § 4 sprach bei schweren Verstößen gegen § 1 von bis zu 5 Jahren Zuchthausstrafe.
Soweit der Rückblick auf das Dritte Reich.
Und was meinten zum Beispiel Vertreter des „anderen Pols“ des politischen Spektrums, etwa Mao Tse-tung und Josef Stalin?
Ersterer: „Die politische Macht kommt aus den Gewehrläufen“.
Und Stalin: „Ideen sind viel gefährlicher als Gewehre. Wir würden unsere Feinde nie Gewehre besitzen lassen, warum sollten wir ihnen erlauben, Ideen zu haben?“
D.h., die rigorose Absicht all dieser Potentaten, die allesamt für Millionen Tote im eigenen Land verantwortlich waren, in der eigenen Bevölkerung tunlichst Schußwaffenbesitz höchstens linientreuen Parteigängern zu erlauben, ist mehr als klar ersichtlich.
Doch ist das für unseren „demokratischen Rechtsstaat“ mit seiner „freiheitlichen Grundordnung“ überhaupt relevant? Nun, Frau Merkel redete – schon bevor sie Kanzlerin wurde – Tacheles: „Denn wir haben wahrlich keinen Rechtsanspruch auf Demokratie und soziale Marktwirtschaft auf alle Ewigkeit.“ (16.06.05 als CDU-Bundesvorsitzende in Berlin)
Na, hoffentlich hat sie inzwischen das Grundgesetz besser verinnerlicht. Sollte sie nämlich auch als Kanzlerin obige Behauptung immer noch vertreten, dann sollte ihr beizeiten mal jemand den Art. 20 Abs. 4 Grundgesetz vorlesen: „Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.“
Na ja, „andere Abhilfe“ versuchen? Ach, sich also z.B. vom Bundessozialgericht sagen lassen, daß man mit 345 Euro monatlich gefälligst auszukommen habe, denn gegen diese Höhe des Arbeitslosengeldes II bestünden „keine durchgreifenden verfassungsrechtlichen Bedenken“. Oder vom früheren Generalbundesanwalt, daß nur das Vorbereiten von Angriffskriegen laut Grundgesetz verboten sei, nicht aber das Führen solcher? Was soll der verfassungstreue Bürger davon halten, daß ausgerechnet der Präsident des Verfassungsschutzes verharmlosend-billigend meint, jegliche nützliche Information müsse für die Verwendung durch sein Amt zulässig sein, man könne ihr schließlich üblicherweise nicht ansehen, ob sie durch Folterungen abgepreßt wurde. Zuvor schon hat der amtierende Bundesinnenminister sehr Ähnliches verlautbaren lassen.
Ab wann wäre denn „andere Abhilfe“ im Sinne des Grundgesetzes nicht mehr möglich? Das werden sich in absehbarer Zukunft leider zunehmend viele – durch die Umstände des globalisierten Kapitalismus und folglich ihre eigene Entrechtung, Entwertung und Entmenschlichung gezwungen – fragen.
Nun, als überzeugter Kriegsdienstverweigerer will ich gewiß nicht dazu aufrufen, sich Waffen zuzulegen. Im übrigen stimmt es m.E. auch, daß Ideen mächtiger sind als Gewehre. Sogar Hollywood stimmte dieses Jahr dem zu: Codename V meint im Film „V wie Vendetta“, er lebe, trotz Kugelhagels auf ihn, noch, „weil Ideen kugelsicher sind“.
Nichtsdestotrotz ist historisch belegt, daß Machtinhaber, die massiv gegen die Interessen der Bevölkerung Herrschaft ausüben, immer wieder den Drang verspüren, den Besitz von insbesondere Schußwaffen zu unterbinden. Haben daher Angehörige der unterdrückten „breiten Masse“, des „Prekariats“ gar, das moralischeRecht sich gegen allzu überlebensgefährdende Amtsmißbräuche zu rüsten, und nicht nur sich stets folgenlos zu ent-rüsten?
Wie ein Treppenwitz der Geschichte muß da westlichen „Demokratie“-Verbreitern vom Schlage Bush, Blair oder Berlusconi übrigens erscheinen, daß im Irak in den Wochen vor der US-Invasion 2003 die Regierung jede Menge Schußwaffen samt Munition verteilen ließ. Offenbar hatte das Regime keinerlei Angst davor, als Folge dieser Verteilung von drangsalierten Volksmassen gestürzt und gelyncht zu werden. So einfach und unumstößlich scheinen die demokratischen Rahmenbedingungen für „alle Macht geht vom Volke aus“ einerseits und „Gewaltmonopol des Staates“ andererseits also nicht zu sein. Doch es gibt bekanntlich mehr als nur die politische Arena. In der Bibel findet man zu „scharfen“ Waffen ein gewiß für viele überraschendes Jesus-Zitat: „Wer kein Schwert hat, der verkaufe seinen Mantel und kaufe ein Schwert!“ (Lukas 22, 36)
Zurück vom Beginn der Zeitrechnung und Diktaturen vor mehreren Jahrzehnten in die Gegenwart: Kann hinter „Amokläufen“ an deutschen Schulen etwas anderes stecken? Sind sie zweifelsfrei aufgeklärt? Sind sie wirklich nur Massaker „durchgeknallter“ Einzelner, die sinnentleert und killerspielsüchtig zuletzt ihrem traurigen, perspektivlosen Dasein auch selbst ein Ende bereiten? Sind die Täter „nur“ Waffennarren, die mit dem seltsamen, stets gleichartigen Drang, sich bis zur Unkenntlichkeit schwarz zu vermummen, kurioserweise just vielen SEK-lern jener Polizeispezialkräfte ähneln, die an eben jenen Tatorten die den Jugendlichen zugeschriebenen Untaten unterbinden und beenden sollen. Kommen diese Spezialkräfte wirklich immer erst so bzw. zu spät am Tatort an? Finden sie immer den Täter bereits durch Selbstmord gerichtet an, ohne daß sich an den Händen (oder zusätzlich auch Handschuhen, wie in Erfurt) der Toten Schmauchspuren befänden? Oder gibt es z.B. Hinweise darauf, daß die Täter als „Satanisten“ (im STERN berichtet ein früherer Mitschüler Bastians davon, dieser habe sich in den Griff seiner Gaspistole das Wort Satan geritzt und rot eingefärbt) die Massaker als „Ritualmorde“ planten und ausführten? Soll die Bevölkerung – Schüler, Lehrer und Eltern vor allem – in ein Meer von Angst getaucht werden, um sie zu instrumentalisieren oder gefügig zu machen? In Baden-Württemberg stellte sich am Nikolaustag des Jahres 2006 dieser Zustand schon recht deutlich an Tausenden von Schulen ein. Schöne Bescherung!
In Erfurt gab es jedenfalls jede Menge Hinweise dafür, daß Politiker und Behörden unbedingt etwas geheim halten wollten. Aber in Emsdetten ist doch alles klar, oder?
Nein, nicht wirklich. Im Gegenteil. Dies sei nachfolgend näher erläutert, gehen wir dazu einigen Fragen nach:
Wie viele Schußwaffen trug der Täter?
Am Tag der Tat (20.11.06) verbreiteten die meisten Medien die Zahl vier. Aber es gab da die verschiedensten Varianten. Mal hieß es “drei Vorderlader und ein Kleinkalibergewehr”, andernorts mutierte eine der vier Waffen zu einer Gaspistole. Eine mediale Minderheit sprach zurückhaltender von „mindestens zwei abgesägten Gewehren“.
Doch am nächsten Tag hieß es verbindlich seitens aller, aber ohne begründende Erläuterung für diesen Wandel der Anzahl: Es seien drei (Schuß-)Waffen gewesen, zwei frei erhältliche Vorderladerwaffen nach historischem Vorbild sowie ein Kleinkalibergewehr. Aus den von der Polizei veröffentlichten Bildern wird klar, daß alle drei sogenannte Einzelladerwaffen sind, bei denen erst mitunter umständlich und zeitintensiv nachgeladen werden muß, bevor erneut geschossen werden kann. Weiter unten wird gezeigt, daß mit diesen Waffen allein die Tat mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht begangen worden sein kann!
Welche Maskierung trug der Täter?
Ein Teil der Medien sprach von einer Sturmmaske (bzw. -haube), ein anderer von einer Gasmaske. Beide Gruppen beriefen sich auf zahlreiche Augenzeugen in der Schülerschaft. Nun können aber selbst Laien eine Sturmmaske von einer Gasmaske unterscheiden. Eine Erklärung für diesen mysteriösen und ins Auge springenden Widerspruch liefern bis zum heutigen Tag weder Medien noch Staatsanwaltschaft noch Polizei. Da reibt man sich verwundert die Augen.
Selbst wenn der Täter nur zeitweise eine Gasmaske trug, fehlt jeder Hinweis darauf, wo diese verblieb.
Oder gab es womöglich einen Vermummten mit Gasmaske und einen mit Sturmmaske? Oh nein, nicht schon wieder ein Szenario á la Erfurt. Keine Angst, kein Zeuge behauptet solches dieses Mal.
Sie meinen, schwarz maskiert mit Sturmmaske, das klingt nach SEK? Ja schon, aber Vorsicht, das sind ja die Guten, die Retter.
Wie genau kam der gefundene Tote ums Leben?
Am ersten Tag gab es auch Stunden nach Auffinden der Leiche zum einen die Meldung, die Todesursache sei unklar. Es könne ein Schußwaffensuizid sein, oder Tod als Folge einer Rohrbombenexplosion. Andere Medien waren da offensiver und vermeldeten unter Berufung auf den leitenden Oberstaatsanwalt Schweer, der Täter habe sich selbst in die Luft gesprengt. Beides zusammen geht aber gewiß nicht, und wurde auch nie behauptet. Und ab dem 21.11.06 hieß es dann verbindlich: Der Täter habe mit einem Vorderlader (1,5 Zentimeter Laufinnendurchmesser) eine Bleikugel auf sich gefeuert. Daher sei das Gesicht stark entstellt worden.
Am Tag der Tat hieß es teilweise, diese Entstellung erschwere die Identifizierung. Später hieß es hingegen nur noch, die Anbringung von Sprengkörpern/Rohrbomben habe die Bergung (und damit implizit die Identifizierung) verzögert.
Wie wurde der Tote identifiziert?
Gute Frage! In Erfurt wurde dazu so einiges medial erzählt, allerdings waren die Meldungen völlig widersprüchlich. Mal soll es der Geschichtslehrer gewesen sein, dann der Hausmeister, dann wieder die Schulleiterin, usw. Sehr glaubhaft also, nicht wahr? Der Gegensatz hierzu in Emsdetten könnte nicht größer sein. Daß eine Lehrkraft den Toten „identifiziert“ hätte, ist dieses Mal erstens medial nicht behauptet worden (in keinem Fall prominent), wäre zweitens bei völlig entstelltem Gesicht aber auch nicht zuzumuten oder sinnvoll, und drittens in keinem Falle ausreichend verläßlich. Die Eltern und Geschwister erlitten unmittelbare Zusammenbrüche und standen unter großem Schock, scheiden also für Identifizierungszwecke auch aus. Wenn das Gesicht und/oder das Gebiß des Toten bis nahezu zur Unkennntlichkeit zerfetzt gewesen sein sollte, wird es allmählich schwierig. Wurde der Tote also überhaupt nicht korrekt identifiziert? Jedenfalls nicht kriminalistisch zweifelsfrei eindeutig?
Von etwaigen DNA-Untersuchungen war jedenfalls nirgends die Rede! Das ist aber in schwierigen Fällen Stand der Ermittlungstechnik!
Stattdessen gab es diese windige Aussage: “Sebastian B. – es gibt laut Oberstaatsanwalt Wolfgang Schweer „keinen vernünftigen Zweifel„, dass es sich um jemanden anderen handeln könnte, der da tot in der Schule liegt…” Das läßt sich natürlich naheliegenderweise so interpretieren, daß keine einwandfreie und eindeutige Identifizierung erfolgte, weil es angeblich ja keine “vernünftigen Zweifel” gab.
Wohin und wie traf das Geschoß den Toten?
Auch das bleibt etwas im Nebel! Ein Teil der Medien teilte mit „ins Gesicht“, ein anderer „in den Mund“. BILD (online) wechselte gar mal so eben von der ersten zur zweiten Version! Bei FOCUS war es ein “aufgesetzter Schuß von unten durch den Kopf”. Das sind zwar ähnliche Aussagen, aber definitiv keine identischen. Und ein Schuß in den Mund würde das Gesicht wohl nicht so sehr entstellen, wie einer ins Gesicht (oberhalb des Mundes). Doch erste Variante könnte das für Identifizierungszwecke auch oft wichtige Gebiß mitunter sehr viel mehr zerstört haben. Wie erwähnt wurde anfänglich von Behördenseite auch von einer Rohrbombenexplosion berichtet, die den Täter getötet und entstellt haben könnte. Wurde dies womöglich nur fallengelassen, weil es nicht plausibel mit einer zusätzlich auch gegebenen schußbedingten Entstellung zur Deckung gebracht werden konnte und nur vermehrten Argwohn unter kritischen Mitbürgern erzeugt hätte?
Ob der Tote noch zum Zeitpunkt des Schusses bzw. Todes eine Sturmmaske oder Gasmaske trug, geht aus den Medienmeldungen nicht klar hervor. Einen bloß vagen Hinweis auf eine möglicherweise noch getragene Sturmmaske liefert zunächst der genannte Staatsanwalt. Doch in den Polizeimeldungen ab dem Folgetag wurden merkwürdigerweise weder der Begriff Sturmmaske noch Gasmaske je wieder erwähnt. Die Medien thematisierten dies auch nicht mehr im geringsten.
Die Frage nach den genauen Todesumständen soll gewiß nicht geschmacklos sein. Vielmehr ist sie berechtigt, denn auch in Erfurt gab es schon zwei sich gegenseitig völlig ausschließende Versionen, die von beiden vermeintlich so seriösen, montäglichen “Nachrichtenmagazinen” am 06.05.2002 verbreitet worden waren. Der SPIEGEL (S. 132) berief sich auf die 54-jährige Notärztin Gabi Wirsing (oder er erweckte zumindest diesen Eindruck): “Und dann war da Robert Steinhäuser. Im Vorbereitungsraum Kunst, einem Zimmerchen, das mit Regalen vollgestopft ist, lag er auf dem Fußboden. Halb auf der Seite, neben seiner Pumpgun, die er auf den Boden gelegt hatte. Er muss sich die Pistole in den Mund gesteckt haben, bevor er abdrückte. Sein Kiefer war zertrümmert. Dann muss ihm die Waffen aus der Hand gefallen sein, sie lag zwischen seinen Beinen.”
Demgegenüber führte der FOCUS (S. 95) gleichzeitig gänzlich anderes aus. Mutmaßlich sich auf den Hausmeister beziehend schrieb er: “In Zimmer 111 liegt der Leichnam jenes 19-Jährigen, dem der Hausmeister am Vormittag im Erdgeschoss begegnet war. Robert Steinhäuser hat sich die Neun-Millimeter-Glock-Pistole auf die rechte Schläfe gesetzt. Das Geschoss ließ die Kopfhaut am Einschussloch sternförmig aufplatzen und bohrte sich durch den Schädel. Aus dem Kopf rinnt ein roter, glänzender Strom von Blut. Roberts Pumpgun liegt eng an seinem Körper.” (Hervorhebungen hinzugefügt) Schrieben denn diese Magazine über dieselbe Leiche?
Wie viele Schüsse gab der Täter ab?
Das wird ebenfalls von niemandem dargestellt. In Erfurt hingegen sahen sich die Ermittler evtl. genötigt, die Patronen- bzw. Schußzahl nach oben zu korrigieren, weil sie angesichts so vieler Toter zunächst sensationell niedrig vermeldet wurde. Wenig bekannt ist in der Öffentlichkeit, daß die eingesammelten Munitionsteile (Projektile) entgegen aller kriminalistischen Erfahrung nicht bezüglich der Zuordnung zur vermeintlich einzigen Tatwaffe (von Robert) verwertbar waren und dann urplötzlich sogar sämtlich als verschollen (oder vernichtet) galten. Was in diesem Staat so alles möglich ist…
Wie viele Schüsse kann der Täter abgegeben haben?
Nun, geht man von einem vergleichsweise rasend schnellen Ablauf aus, wie er z.B. in Erfurt faktisch unterstellt werden kann und muß, so kommt man zunächst nur auf die Zahl drei! Ja! Denn für die beiden Vorderlader bräuchte er (so die WELT) zwei bis drei Minuten zum Nachladen jeweils einer Waffe. Ist das während eines Amok-LAUFS auch nur annähernd denkbar? Natürlich nicht, das ist eine Ewigkeit in dieser Situation! Bleibt das vermeldete abgesägte Kleinkalibergewehr. Doch auch das hatte kein Magazin, sondern mußte ggf. nach jedem einzelnen Schuß nachgeladen werden. Und dies in nervöser Fummelei in der nie zuvor erlebten, realen Aufregung eines beabsichtigten „Massakers“ mit möglichst vielen Toten (wie es Bastian ja unisono unterstellt wurde, weil „er“ es doch so angekündigt hätte). Beide Hände wären voller Waffen, Rohrbomben und Rauchbomben gewesen. Dann hätte Bastian dennoch mit einer Hand aus irgendeiner Tasche eine einzelne Patrone „pfriemeln“ und diese dann fingerfertig laden müssen. Wie lange dauert ein Nachladen unter solchen Rahmenbedingungen? 10 Sekunden? 20 Sekunden? Oder ist es völlig unrealistisch? Wäre er in all dem Chaos in dieser Phase unbehelligt geblieben? Woher entnahm der Täter – dieses Ablaufszenario vorausgesetzt – konkret die Munition? Dazu fehlt jegliche Zeugen- oder amtliche Aussage! Auch gibt es keine Aussage, im Gegensatz zu Erfurt, daß in der Schule (oder an der Leiche) irgendwo weitere Munition (Art? Menge?) gefunden wurde.
Zurück zur Schußzahl: Sind wir großzügig und sagen, er konnte die Kleinkaliberwaffe zwei Mal nachladen. Dann kommen wir zumindest auf die nötige Mindestschußzahl von fünf. Wieso ist das ein nötiges Minimum? Na, weil es – soweit ist wenigstens ein Detail unbestritten – fünf Schußwaffenverletzte gab. Doch dummerweise berichten Augenzeugen und Medien von jeder Menge weiterer Schüsse sonstwohin, die keine Menschen trafen. Und dann berichtete der SPIEGEL (Druckausgabe 27.11.06) Sensationelles: Ihm zufolge schoß der Täter allein dem Hausmeister drei Mal in den Bauch! Dem SPIEGEL kommt allerdings nicht in den Sinn, wie das mit den amtlicherseits behaupteten alleinigen Tatwaffen gehen sollte. Nun, es ginge nur in der absurden Annahme, der Täter habe alle Waffen noch in geladenem Zustand gehabt und sie binnen Sekunden allesamt abgefeuert, wobei er mindestens einen Waffenwechsel vorgenommen haben müßte, selbst wenn er wie in billigen Western beidhändig geschossen hätte. Mit der Folge, dann sofort ohne jegliche feuerbereite Waffe dazustehen. Tolles Szenario, finden Sie nicht auch? Das war also kaum der Ablauf. Sondern? Nun, schon die drei Schüsse in den Bauch des Hausmeisters deuten auf vieles hin.
Zum einen darauf, daß dieser angeblich zum Massaker und Massenmord entschlossene Täter offenkundig keinerlei Tötungsabsicht verfolgte. Keinem Opfer wurde auf den Kopf oder in die Nähe des Herzens geschossen. Eine Kleinkaliberwaffe mit Munition des Kalibers „.22 lfB“ ist zudem für ein lange geplantes „Massaker“ an möglichst vielen fliehenden Menschen alles andere als gut geeignet.
Zum anderen darauf, daß die Schußzahl für die Verwendung einer moderneren, gefährlicheren Waffe mit rascher Schußfolge spricht. Also mindestens für einen Revolver, eher aber für eine großkalibrige Pistole mit Magazin. Der Täter mußte eine solche jedenfalls auch für den Fall bei sich führen, daß er nicht zum Beispiel von zwei mutigen Lehrern hätte überwältigt werden wollen, die sich – während er etwa Vorderlader hätte nachladen müssen – auf ihn hätten werfen können, um ihn zu stoppen.
Für den Einsatz einer solchen, moderneren Waffe spricht also sehr viel, eigentlich alles! Doch warum wird dies dann verschwiegen?
Welche Munition traf die Verletzten?
Wie Sie inzwischen vermutlich bereits zu recht vermuten: Keine Ahnung! Die Medien schrieben dazu nichts, der Staatsanwalt auch nicht, ebensowenig die Polizei. Von Aufklärungsbemühungen nicht der Hauch einer Spur. Lieber psychologisiert man dumm herum und fordert Verbote von „Killerspielen“. Würde sonst die offizielle Geschichte wie ein Kartenhaus zusammenfallen, weil dann bekannt würde, daß es keineswegs Munition des Kalibers 5,6 mm war? (Die korrekte Bezeichnung für die Munition des aufgefundenen Kleinkalibergewehrs lautet 5,6 x 16 mm R, doch heißt sie in der Praxis zumeist nur .22 lfB [lang für Büchse]).
Weswegen sollte Bastian B. am „Tag nach Emsdetten“ vor Gericht?
Nun, wegen “Verstoßes gegen das Waffengesetz”. Das wird ja als auslösendes Moment für diesen seltsamen Amoklauf (ohne Tote bis auf den vermeintlichen Täter) gedeutet. Doch was für ein Verstoß war das genau? Der STERN etwa läßt einen früher befreundeten Mitschüler erzählen, es sei wegen Drohens mit einer Gaspistolegewesen. Woher er das allerdings weiß, obwohl Bastian seit längerem den Kontakt zu ihm abgebrochen haben soll, hinterfragt der STERN nicht. Auch N24 deutet dies an: “Laut Schweer hatte der Amokläufer einen sogenannten kleinen Waffenschein. Er durfte daher etwa eine Gaspistole oder Schreckschusspistole haben. Allerdings soll der spätere Täter eine Gaspistole, geladen mit acht Gaspatronen bei sich gehabt haben, als er eine Open-Air-Veranstaltung besuchte. Damit hatte er gegen das Waffengesetz verstoßen.” Was heißt “soll haben ”? Ist das denn immer noch unklar?
Doch der SPIEGEL (auch REUTERS, BILD, Eduard Zimmermanns Aktenzeichen XY oder dpa) vermeldeten andererseits zeitlich bereits zuvor: Wegen einer Walther P-38, also der Dienstpistole der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg mit Magazin (!) und 9-mm-Munition (!), sei es zur Gerichtsvorladung gekommen (solch eine Waffe könnte übrigens der am 06.12.06 aufgefundene 18-jährige Tote in Baden-Württemberg seinem Großvater geklaut haben). Der SPIEGEL (wie auch die anderen) hat sich hiervon bislang nicht vernehmlich distanziert, aber auch keinerlei Quelle genannt. Absurderweise druckte dann ausgerechnet der SPIEGEL eine Woche später die inkonsistente Mär von den einzig mitgeführten drei Einzelladerwaffen und den drei Bauchschüssen beim Hausmeister, gefolgt von unzähligen weiteren.
Welcher Verhandlungsgrund nun der wahre ist, ist zum Zeitpunkt der Abfassung dieses Textes (07.12.06) den Medien nicht zu entnehmen. Doch die Vielzahl der Medien, die über eine Walther P-38 in Bastians Besitz schrieb, spricht für sich. Warum hätte Bastian darauf verzichten sollen, diese sehr viel gefährlichere, tödlichere Walther P-38 mitzunehmen und einzusetzen? Darauf gab bislang keines dieser Medien eine Antwort, ebensowenig Polizei und Staatsanwaltschaft. Auch bleibt unhinterfragt, woher denn Bastian diese Pistole gehabt haben könnte. Niemand erwähnte zudem jemals, daß diese Waffe vor der Tat polizeilich beschlagnahmt worden wäre. Und wenn das so gewesen wäre, wäre es Bastian B. aufgrund früheren Besitzes (und gewiß dann auch früherer Benutzungserfahrung) völlig bewußt gewesen, daß er mit den altbackenen Einzelladern kein Massaker hätte ausrichten können, wie es mit der Walther durchaus möglich wäre und wie er es doch angeblich ausdrücklich vorhatte.
Was fand man noch beim Toten?
Rohrbomben bzw. Sprengsätze. Am Körper und in einem Rucksack. Das heißt, am 20.11.06 um 19:14 Uhr war in der Pressemitteilung der Polizei noch von Rucksäcken (Plural! Zudem: Täter “maskiert”, aber was war das für eine Maskierung? Nur zwei Waffen – “abgesägte Langwaffen” – neben der Leiche?) die Rede, ab dem Folgetag dann nur noch von einem Rucksack (dafür fehlt nun plötzlich jegliche Aussage zur Maskierung!). Zählen ist aber auch schwer.
(Ein bloßer Druckfehler war der Plural übrigens nicht, denn die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG hatte zuvor ebenfalls von Rucksäcken berichtet, und sich dabei auf den Oberstaatsanwalt Schweer bezogen: “Überall im zweiten Stock, sagt Staatsanwalt Schweer, lägen Rucksäcke herum, manche von Schülern, die geflüchtet sind, andere von Sebastian B.”) [Hervorhebungen hinzugefügt]
Wenn Zählen schon bei Rucksäcken so schwer ist, läßt man´s bei der Anzahl der verschossenen und gefundenen unverschossenen Munition wohl erst recht bleiben. Die Verletztenzahl schwankte denn auch, wen wundert´s noch, munter hin und her, rauf und runter, je nach Medium und Tagesform.
Doch das Stichwort Rucksack hat es noch viel „hinterhältiger“ in sich, für die Behörden und ihre Version jedenfalls. Denn dummerweise gibt es bis heute keine Vorgangsdarstellung in den Medien, die da lauten würde, der Täter betrat maskiert (sehen wir mal von der „Kleinigkeit“ Gasmaske/Sturmmaske ab), mit mehreren Schußwaffen (drei oder vier, bitte nicht so kleinlich sein), mindestens einem Messer, mehreren Rohrbomben und Rauchbomben sowie einem Rucksack auf dem Rücken das Schulgelände bzw. -gebäude. Sie werden Passagen wie „mit einem Rucksack auf dem Rücken“ schlicht nicht finden. Sie erfahren zwar, daß der Mantel rot gefüttert gewesen sein soll, aber ein Rucksack? Fehlanzeige! Aber wenn man dennoch mindestens einen bei der Leiche fand, gar mit einer Reihe nicht zum Einsatz gekommener (warum eigentlich nicht?) Sprengkörper darin, – dann muß den Rucksack (oder die Rucksäcke) womöglich „jemand“ beim Toten deponiert haben! Und das muß nicht der Tote selbst gewesen sein. Ein Beweis für die zweifelsfreie Identität des Toten ist – wie dargelegt – bislang nicht präsentiert worden. Von vielen Rauchbomben war die Rede, die viele Polizisten verletzt hätten, so massiv und aggressiv sei der Rauch gewesen. Einen Toten und einen Rucksack kann man im Schutze von Rauchgasnebel durchaus an einen Zielort tragen. An einen Ort, an dem die Polizei laut Medienberichten (Süddeutsche Zeitung) den Toten zunächst übersah (“Der Rauch hat auch verhindert, dass die Polizisten vom Sondereinsatzkommando Sebastian B.s Leiche gleich fanden.”)! Ach! Diese unschuldige daherkommende Meldung bekommt plötzlich eine gewisse Brisanz, nicht wahr? Was trüge man zweckmäßigerweise für ein solches Vorhaben? Nun schwarze Tarnkleidung und eine Gasmaske. Besonders verdächtig in dieser Hinsicht ist folgender Satz einer REUTERS-Meldung vom 20.11.06: “Allerdings hätten auch die Beamten Rauchgas eingesetzt.”
Doch genug von solch „abwegigen, verschwörungstheoretischen“ Gedanken. Nicht daß noch die Gedankenpolizei dem Grabe Orwells entsteigt.
Was waren das für Rauchbomben?
Tja, da hieß es bei manchen Medien ganz unbedarft, sie stammten aus den Beständen der Bundeswehr (z.B. REUTERS, 20.11.2006, 17:38 Uhr, oder N24). Das muß man sich mal auf der Zunge zergehen lassen! Ein 18-jähriger Schulabgänger im massenhaften Besitz von Bundeswehr-Kriegsmaterial?! Das war evtl. eine Nummer zu heftig, um es erklären oder irgendwie hinbiegen zu können. Also kam schwupps die Variante „offenbar frei erwerbliche Warnpatronen“ auf den Markt. Besonders „offenbar“ war dabei aber bestenfalls die gleichlautende Wortwahl der Medien, die diese Zuflüsterung (durch wen wurde auffälligerweise nirgends quellenmäßig benannt!) mittrugen. So (Warnpatronen) äußerte sich zum Beispiel das HANDELSBLATT am 22.11.06 um 15:41 Uhr im Internet. Was dabei nicht bedacht wurde: Auf der gleichen Webseite steht [jedenfalls war das noch am 07.12.2006 der Fall. Mittlerweile schlug wohl das “Wahrheitsministerium” zu, die Seite wurde jedenfalls deutlich geändert! -RK, 12.12.2006] ein abrufbares REUTERS-Video, in dem von der Herkunft aus Bundeswehrbeständen die Rede ist. Dumm gelaufen aber auch… Da fällt dann kaum noch auf oder ins Gewicht, daß wieder andere Medien eine dritte Variante suggerieren wollten – oder sollten -, wonach eigentlich alles, was da explodierte oder Rauch entwickelte, Marke Eigenbau gewesen sei.
Wie wurde die schwangere Lehrerin verletzt?
Besonders unglaubwürdig machten sich die Medien bei der Schilderung der im Gesicht verletzten Lehrerin. Ihr soll ins Gesicht geschossen worden sein, evtl. aber laut anderen Quellen „nur“ mit einer Gaspistole. Oder aber auch nur in ihre Richtung, mit einem Gewehr. All dies wurde unter Berufung auf angebliche Zeugen medial unters Volk gebracht. Dann aber sollen ihr nach wieder einer anderen Version Splitter eines Sprengsatzes ins Gesicht geflogen sein. Wieder andere wußten halbamtlich zu berichten, die Verletzungsursache sei eine Art ätzende Flüssigkeit als Bestandteil einer auf sie geworfenen „Rauchbombe“ gewesen. Und besonders schön bzw. unschön geriet eine Augenzeugenerzählung im STERN, wonach die schwangere Lehrerin vom Täter gezwungen worden sein soll, einen Sprengstoffgürtel anzulegen. Ach? Hat bestimmt lange gedauert, ihn wieder abzunehmen? (Entschuldigen Sie bitte den Sarkasmus.)
BILD hat Tage nach dem „Amoklauf“ dann dargelegt, der Vorfall mit dieser schwangeren Lehrerin habe sich noch völlig außerhalb des Schulgeländes ereignet. Oh! Aber wie konnte es dann eigentlich dermaßen viele „Augenzeugen“-Berichte geben? Und wieso teilte die Polizei am 21.11.06 noch gänzlich anderes mit: „Anschließend begab er sich auf den oberen Schulhof des Schulgeländes, der so genannten Empore. Auf dem Weg dorthin zündete er bereits einen Explosionskörper. Eine Lehrerin, die später verletzt wurde, folgte ihm. Sie nahm dann weißen Rauch wahr. Ob zu diesem Zeitpunkt bereits ein Schuss abgegeben wurde, ist noch nicht bekannt. Der Beschuldigte warf dann eine Art Rauchbombe in Richtung der Lehrerin, die sie im Gesicht verletzte. Laut Angaben eines Schülers soll der Beschuldigte zudem mit einer Langwaffe in Richtung der Geschädigten geschossen haben.„
Wie viele Rohrbomben explodierten?
Auch hier weiß man nichts Genaues. Selbst die eine, ursprünglich so sicher scheinende, vom Täter ausgelösteRohrbombenexplosion im 2. Stock bei oder nahe der Leiche kann nicht als unumstößlich nachgewiesen gelten. Die Polizei hat diese in den Folgetagen jedenfalls aus irgendwelchen Gründen nicht mehr erwähnt.
Fast untergegangen ist bislang, was vereinzelte Medien stattdessen vermeldeten, nämlich daß die Polizei selbst (mindestens) einen Sprengsatz gezündet hätte! Ja, wirklich! Die FRANKFURTER ALLGEMEINE (faz.net) schrieb am 20.11.2006: “Eine Bombe habe die Polizei in der Schule zur Explosion gebracht.”
Aber wieso das? War ein Entschärfen denn so schwer? Beim Werk eines Amateurbastlers? Und wann und wo innerhalb der Schule war das? Im zweiten Stock? Oder hat es damit etwas ganz anderes auf sich?
Wem dies noch immer nicht überraschend erscheint, der reibt sich vielleicht angesichts folgender, ebenfalls stiefmütterlich aufgegriffener Meldung der WELT vom 26.11.2006 verwundert die Augen: “Er schießt, wirft Rauchbomben, verletzt 37 Menschen. Er kommt nicht dazu, Rohrbomben zu zünden.” (Hervorhebung hinzugefügt)
Wann genau verstarb der Tote?
Tut mir leid, wenn ich Sie langweilen sollte. Ja genau, es gibt keinerlei Aussage der Behörden bzw. Medien dazu. Auch nach erfolgter Obduktion nicht. Keinen scheint es zu kümmern. In Erfurt war dies noch gänzlich anders, doch führte es dort nur zur zusätzlichen Erschwernis der Aufrechterhaltung der offiziell behaupteten Darstellung.
Wer sah den Täter das Schulgelände betreten?
Nun, ein Lehrer wird indirekt zitiert, er habe „Bastian“ hinter einem Auto kauern sehen und sich gewundert. Mich wundert da eher, daß ein Vermummter eindeutig erkannt worden sein soll, oder ob der Lehrer dies wirklich so sagte. Andererseits soll eine mit Vornamen genannte Schülerin (“Romina”) Bastian am Mantel und am Gang erkannt haben. Ihre Freundin (“Jessica”) ergänzt, der Täter hätte viel mehr Menschen treffen können, wenn er gewollt hätte. Letzteres ist ein wertvoller Hinweis. Schon ein seltsames Massaker, wenn sich schon potentielle Opfer wundern, wohin der Typ eigentlich ballert. Ersteres hingegen klingt beinahe absurd. In der Panik der Fluchtreaktion vor einem rasenden, blindwütigen Amokläufer (wovon schließlich auszugehen war) jemanden, der beladen voller Schußwaffen und Explosionskörpern sowie vermummt mit einer Gasmaske ist, an seinem „Gang“ zu erkennen? Hut ab! Aber nicht glaubhaft. Der Mantel als Indiz wäre dies zwar etwas eher, aber dieser muß erstens kein Unikat gewesen sei, das nur Bastian B. besitzen konnte, noch beweist dies, daß den Mantel nicht eine andere Person hätte tragen können.
Zurück zum Vorfeld der Tat: Der SPIEGEL berichtete in seiner Online-Ausgabe (ohne Hervorhebung):
„Ein Schüler hatte die Beamten unmittelbar vor der Tat auf den 18-jährigen aufmerksam gemacht. Er hatte den Bewaffneten getroffen, als dieser auf dem Weg zur Schule war. Nach Aussagen des Zeugen hatte der Täter einen ´verstörten Eindruck´ gemacht, deswegen habe er sich nach dem Zusammentreffen an die Polizei gewandt . Diese konnte jedoch nicht mehr verhindern, dass der Amokläufer in das Schulhaus gelangte.“ Wie bitte? Lesen Sie das auch so, daß die Polizei den Täter demnach nur äußerst knapp nicht mehr abfangen konnte? Später jedenfalls werden offiziell sechs Minuten (ab Anruf von der Schule?) bis zum Eintreffen des ersten Streifenwagens genannt, was gewiß keine nur knapp mißlungene polizeiliche Absicht der Verhinderung des Betretens der Schule durch den Täter genannt werden kann. Eine „ketzerische“ Frage drängt sich daher fast auf: Waren da womöglich doch schon gewisse Beamte, gar mit Sturmmasken versehene, längst vor Ort?
Interessanterweise förderte ein Google-Cache zutage, daß der SPIEGEL bei dieser ominösen und möglicherweise sehr brisanten Meldung der Vorabwarnung den Text nachträglich verändert hat! Zunächst hieß es so: „Ein Schüler hatte die Beamten auf die Identität des jungen Mannes aufmerksam gemacht. Er hatte den Bewaffneten getroffen, als dieser auf dem Weg zur Schule war.“ Auf die „Identität“ aufmerksam machen?! Hmm, das klingt schon ein wenig wie „einen Sündenbock“ in die Welt setzen! Obwohl der genannte Name womöglich gar nicht der des wahren Täters war? Hat wegen dieser durchaus zweideutigen Formulierung der SPIEGEL die Wortwahl in eine unverfänglichere geändert? Wer ist dieser ominöse identifizierende Kronzeuge? Er bleibt anonym, wird nicht einmal mit Vornamen genannt. Aber die Identifizierung ist nun mal Schlüsselelement einer aufzuklärenden Straftat!
Traf „Bastian“ auf seinen jüngeren Bruder Dennis und was wurde ggf. gesagt?
Wir sahen, daß bislang von einer klaren Identifizierung des Täters und damit bzw. oder zusätzlich der des Toten nicht die Rede sein kann. Doch halt, werden da viele einwenden. Der jüngere Bruder hatte doch einen Kontakt mit ihm. Er muß ihn demnach klar erkannt haben, oder?
Im Prinzip ja, im Falle eines echten Dialogs zwischen beiden, aber: Es gibt vielfältige mediale Darlegungen – aber keine einzige amtliche! – zu solch einem „Vorfall“. Es sind sogar so viele, und dabei zugleich so unterschiedliche, daß dies schon wieder sehr verdächtig ist! Sollte Bastian B. nicht der Täter gewesen sein, wäre eine plausible Cover-Story zur vermeintlich klaren Identifizierung vonnöten, um seine Täterschaft vorzutäuschen, warum auch immer das gewollt worden sein könnte. Für diese (unfreiwillige) „Rolle“ wäre bei der theoretischen Planung der jüngere Bruder nahezu ideal. Den Medien würde dieser dramatische Höhepunkt zum gefälligen Fraß vorgeworfen.
Welche Varianten gab es denn nun:
Der SPIEGEL wußte anfänglich lediglich von einer Begegnung noch daheim zu erzählen, woher auch immer er dieses zu wissen glaubte. Demnach habe der Ältere zum Jüngeren Merkwürdiges gesagt. ” ´Du brauchst heute nicht in die Schule, die fällt heute aus´, habe Sebastian B. angeblich zu ihm gesagt.” (es folgt in dieser Meldung vom 21.11 .2006 keinerlei Hinweis auf einen Schulhofdialog! Vielmehr: “Der 16-Jährige sah seinen Bruder, wie er maskiert und schwer bewaffnet über den Schulhof lief.”)
Na, so blöd, das zu glauben, wäre ein 16-jähriger natürlich nicht, und ginge dennoch hin.
Die anderen Varianten erzählen von einer Begegnung auf dem Schulhof. Kein Medium thematisiert dabei in hinterfragender Weise, wie Dennis den völlig Vermummten als seinen älteren Bruder erkannt haben will. In manchen Erzählungen bleibt der Täter stumm. Laut SPIEGEL (später, d.h. in der Printausgabe vom 27.11.06) bedroht er unmittelbar zuvor eine Schülerin mit einer Waffe an der Schläfe. Dann wird er vom Bruder angepfiffen, senkt wortlos die Waffe und trottet weiter. Gemäß einer anderen Erzählvariante schubst der Täter Dennis wortlos weg. Zum Beispiel BILD: „Er ahnt, was er vorhat, will den großen Bruder aufhalten. ´Was soll der Scheiß?´, ruft Dennis, aber Bastian hört nicht auf ihn, schubst ihn weg.“ Kein Hinweis auf irgendeinen Mucks des Täters also. Wortlosigkeit bedeutet bei Vermummten aber: Nicht zu 100% vom Bruder identifizierbar!
Dann gibt es die Erzählvarianten mit Kurzdialogen, so etwa die des STERN: „Zeugen zufolge, habe sich auch B.’s Bruder ihm in den Weg gestellt. Der Täter soll daraufhin gesagt haben: ´Entweder Du gehst aus dem Weg oder ich erschieß Dich.´“ Klingt gar nicht schlecht, doch unmittelbar zuvor brachte der STERN den seine Glaubwürdigkeit ziemlich diskreditierenden Erzählstrang vom angeblichen Sprengstoffgürtel der Schwangeren.
Bei der WELT wird daraus nur ein knapper, warnender Hinweis: „Ihn soll Bastian B. bei Betreten des Schulhofs kurz gewarnt haben: ´Geh nach Hause.´“ Na, immerhin noch drei Worte, beim STERN waren´s noch zehn.
Noch eine Version gefällig? Na gut: FOCUS läßt in wieder einer anderen Dialogvariante Dennis zunächst “flehen”: “Was machst Du denn hier”; worauf Bastian geantwortet haben soll: “Hau´ ab, ich mach´ die Schule platt.”
Was in Summe erneut nur schließen läßt, daß auch hierbei kein glaubwürdiger, zweifelsfreier Identifizierungsbeleg vorliegt.
Was haben wir bislang festgestellt? Nun, es gibt ernstzunehmende Hinweise dafür bzw. möglich ist, daß:
der schießende Täter nicht klar identifiziert wurde, aber viele Pseudoidentifizierungsversuche medial gestreut wurden,
die Leiche höchstwahrscheinlich nicht einem professionell-kriminalistischen Identifizierungsverfahren unterzogen wurde, die Polizei selbst eine Bombe zündete und Rauchgasbomben einsetzte, welche aus Bundeswehrbeständen stammten,
der Täter keine Rohrbomben zündete und vermutlich keine Tötungsabsicht unter Lehrern und Schülern hatte,
eine Pistole mit Magazin wohl von den Behörden verschwiegen wurde, obwohl Bastian eine Walther P-38 besaß,
und am Auffindeort der Leiche von jemandem mehrere Rucksäcke mit Sprengsätzen deponiert wurden!
Aber, höre ich schon, es gibt doch die vielen Spuren im Internet. Als “ResistantX”, oder “Resi” usw.
Dann noch den „Abschiedsbrief“, ein eingescanntes Tagebuch, und vor allem eine Art „Bekenner“-Video!
Kommen wir daher nun von analysierenden Überlegungen den Tatort selbst betreffend zu den „überzeugenden“ Selbstbezichtigungsbelegen für die Täterschaft Bastians im Internet oder durch moderne Kommunikationswege verbreitet.
Viele Internetforen-Spuren mögen authentisch sein, aber gleichlautende „Nicknames“ kann sich in anderen Foren jemand gänzlich anderes zugelegt haben. Im schlimmsten denkbaren Falle mit der Absicht vorzutäuschen, Bastian B. sei der Teilnehmer gewesen. Das extrem zahlreiche Auftauchen des Nicknames erinnert an die “Spuren einer Elefantenherde” (von Bülow bzgl. 9/11), die diese verdächtig erscheinen lassen. Sind viele nur falsche Fährten, die gelegt wurden?
In einem Forum („Beratungsnetz“), in dem “ResistantX” im Jahr 2004 seine damalige innere Not ausbreitet und von Plänen für einen Amoklauf schreibt, wird erstens entgegen der Regeln angeblich die Forenleitung nicht in Richtung Behörden aktiv, und zweitens kommt im Januar 2006 der Poster unter seinen eigenen Einlogdaten nicht mehr ins Forum hinein. Zumindest stellt er (oder jemand) das so dar: Er sei “ResistantX”, habe sich aber ärgerlicherweise einen leicht anderen Nickname zulegen müssen, da der Zugang von 2004 nicht mehr funktioniere. Ihm gehe es jetzt besser, er wundere sich selbst, was er 2004 so alles von sich gab, wolle nun nach Ende der Schulzeit zur Bundeswehr. Die WELT wundert sich zusammen mit den Betreibern des Beratungsnetzes, daß das Einloggen nicht geklappt habe, was es hätte müssen. Tja, es sei denn jemand kaperte/hackte den Zugang unter eben jenem Nickname. Jemand, der andere Pläne für Bastian B. und/oder “ResistantX” hatte. Welche anderen Pläne?
Hier sei ein kurzer Exkurs erlaubt: Seit den 50ern gab es menschenverachtende Programme wie MK-Ultra in den USA und Großbritannien. Es wurden Mind-Control-Experimente übelster Sorte an oft völlig ahnungslosen Menschen durchgeführt, oft zum Zwecke sie mißbräuchlich einsetzen zu können, mitunter sogar für Attentate. Nur sehr naive Zeitgenossen mögen glauben, solche widerwärtigen Versuche seien nur noch Relikt der Vergangenheit. Selbst Hollywood („Fletcher´s Visionen“) versuchte, sein Publikum diesbezüglich eines Besseren zu belehren! Was läge da näher als sich als Geheimdienst (auf “Werkzeugsuche”) an ein suizidgefährdetes Opfer heranzupirschen, wie etwa an den „ResistantX“ des Jahres 2004? Kann also Bastian B. zu irgendetwas verleitet oder manipuliert worden sein? Hatte er daher eventuell Rauchbomben aus NATO-Beständen und eine Walther P-38?
Und was wurde eigentlich aus Ermittlungen zum laut STERN womöglich parallel geplanten Anschlag auf die nahegelegene Marienschule? Ist das eventuell ein Hinweis auf mögliche “falsche Freunde”, die eine Falle zuschnappen ließen? Woher bezog denn der STERN diese brisante Info? Seither herrscht jedenfalls Schweigen im Walde.
Was ist vom Abschiedsbrief auf Bastians Homepage www.staydifferent.de zu halten?
Hierzu sei gleich angemerkt: Auch Homepages können gehackt werden. Wann wurde dieser „Abschiedsbrief“ ins World Wide Web gestellt? Von welchem Computer aus? Bei Robert St. (Erfurt, 2002) wurde noch nach dessen Tod (!) an seiner Homepage manipuliert! Diesem damals hackenden „Täter“ (bzw. den beiden) passierte strafrechtlich merkwürdigerweise nichts. Warum nicht? War das damals etwa ein staatlicher verdeckter Auftrag gewesen, um falsche Spuren zu legen? Könnte so etwas im Falle Bastians auch passiert sein?
Der Homepage-Brief ist erstaunlich politisch und gesellschaftskritisch. Das Kürzel S.A.A.R.T. wird vermutlich noch die Runde machen. Aber genau das sollte verhindert werden. In völlig überraschender Geschwindigkeit wußte die Polizei von diesem speziellen Webinhalt und versuchte auf Teufel-komm-raus wegsperren zu lassen, was das Zeug hielt. Alle Seiten Bastians und seines Clubs T.A.S.T.E. wurden gesperrt, unzählige Forenbeiträge von “ResistantX”. Nicht wenige Medien retuschierten zudem die gesellschaftskritischen Passagen frech weg und fütterten ihr Publikum bzw. ihre Leserschaft nur mit den Passagen, die den Eindruck eines irren, haßerfüllten Monsters hinterlassen konnten. Wirkliche Authentizität verleiht aber auch der Brief in toto nicht.
Was belegen Tagebuch und Video?
Der Abschiedsbrief auf der Homepage war ausschließlich auf Deutsch gehalten und sehr viel politischer als die anderen Sätze, die die Presse eindeutig Bastian zuschrieb, denn sie würden dem entstammen, was als sein Tagebuch und Abschiedsvideo deklariert wurde. Doch das Tagebuch liegt nur eingescannt und dann elektronisch versendet vor. Es dürfte zwar Bastians Handschrift sein, die darauf zu sehen ist, aber wurde das zumindest kurz geprüft? Stimmt es, daß das Original des Tagebuch nicht mehr existiert? Wenn ja, welchen Grund sollte Bastian für dessen physische Vernichtung gehabt haben? Urplötzlich waren sämtliche Eintragungen alle nur noch auf Englisch; das Video war dies sogar komplett. Er selbst gibt keinen Grund dafür an, obwohl er doch sonst so viel erläutert. Die Medien suggerieren, damit habe Bastian B. nur weltweit Geltung erlangen und seinem Vorbild (Littleton) nacheifern wollen. Überzeugen kann solches Hobby -Psychologisieren nicht. Da der Homepage-Brief auf Deutsch und auch inhaltlich differenzierter war, sind diese Unterschiede mitnichten konsistent oder plausibel aufgeklärt. Auch E-Mailabsender können übrigens vorgetäuscht werden.
Ist nicht spätestens das Abschieds-/Bekenner-Video beweiskräftig für die Täterschaft?
Es gibt eine merkwürdige, recht lange Verzögerung, bis man von der Existenz dieses speziellen Videos erfährt. Insbesondere im Vergleich zum behördlich sofort getriggerten Sperren der Webseiten Bastians.
Zum Auftauchen des Videos selbst gibt es dann wieder Mal mehr als eine Version. Wäre ja auch langweilig sonst. Der SPIEGEL weiß von einer Zusendung per Instant Messaging am Morgen des 20.11.06 an ausgewählte Freunde zu berichten. Andere sagen völlig ominös-nebelhaft, das Video sei „im Internet“ aufgetaucht. Wo, wann und wie denn jetzt genau?
Am 23.11.06 vermelden Polizei und Staatsanwaltschaft: „Außerdem ist im Internet eine Videosequenz aufgetaucht“, so Wolfgang Schweer, „in der der 18-Jährige vor laufender Kamera in englischer Sprache seine Gefühlssituation schildert und ankündigt, die Menschen, die er dafür verantwortlich macht, erschießen zu wollen. Die Authentizität dieses Videoclips konnte bisher nicht zweifelsfrei festgestellt werden„. (Hervorhebung hinzugefügt)
Der letzte Satz ist es wahrlich wert, beachtet zu werden. Eine etwaige Änderung dieser Sicht wurde bislang nicht bekannt . Digitale Videos zu fälschen, ist abgesehen davon in der Gegenwart längst keine große Kunst mehr. Verdächtig sind natürlich alle allzu grobkörnigen, unscharfen Videos, so wie das, das die Presse Bastian zuschreibt. Andere „Bestseller“ zeigten ja in der jüngeren Vergangenheit „Osama“, wie er plötzlich doch noch die Urheberschaft an 9/11 eingesteht, oder „islamistische Terroristen“ in arg westlichem Outfit (Accessoires!) im Irak, wie sie einem arglosen amerikanischen Entführten vermeintlich vor laufender Kamera den Kopf abschneiden, besser gesagt jenen Bildausschnitt, der von Beginn der Sequenz an am Unschärfsten wirkt und den Kopf des Opfers darstellen soll.
Das „Bastian“-Video war wie gesagt auf Englisch, das von wem auch immer eingescannte und vermailte Tagebuch zuletzt auch. Und MK-Ultra war/ist originär angloamerikanisch. Hmm…
„Bastian“ wirkt auf dem Video jedenfalls so, als sei er neben sich bzw. nicht er selbst.
Welche alternativen Erklärungen für das Geschehen könnte es geben?
Wenn Bastian B. nicht der Täter war, aber vielleicht durchaus der tote Aufgefundene, was könnte das dann bedeuten?
Nun, dann läge ein ungeheuerliches Verbrechen an Bastian B. und den Bürgern dieses Staates vor. Letztere wären dann Ziel einer üblen Kampagne aus dem Bereich der psychologischen Kriegsführung geworden.
Welche Ziele könnte solch ein Terror gegen das Gros der Bevölkerung haben?
Nun, das etwaige eines Waffenverbots und seiner strikten Umsetzung wurde eingangs bereits erwähnt. Zwar gibt es hier nicht die „Freizügigkeit“ wie in den USA, und das ist auch gut so, aber in den Wendejahren ab 1989 haben riesige Arsenale aus einst sowjetischen Waffenkammern den Weg in deutsche Stuben und Keller gefunden. Da dürfte unter einem geeigneten Vorwand so manche Razzia fündig werden. Gab´s ja hierzulande schon mal, ist keine 70 Jahre her (s.o.).
Warum das im Interesse gewisser staatlicher Kreise sein könnte?
Nun, wer nach Hartz-IV noch mehr soziale Grausamkeiten im Köcher hat, oder wer ahnt, daß eine verheerende Weltwirtschaftskrise vor der Tür steht, die weitere Millionen in die Armut treiben wird, der könnte schon gewisse Machterhaltungs- und Überlebensinstinkte entwickeln. Ein unbewaffneter Volkszorn führt nun mal nicht so schnell diejenigen an den nächsten Laternenmast, die ein entfesselter Mob ratzfatz als die Schuldigen und Profiteure ihrer Misere ausmachen könnte.
Zudem könnte Angsterzeugung das Ziel sein. Mit Angst ließen sich weitere soziale Grausamkeiten leichter umsetzen, aber auch der Ruf nach dem starken Staat.
Erwachsene bekommen ja längst andressiert, daß Nagelscheren und Getränkeflaschen terroristisches Teufelszeug seien, jedenfalls an Flughäfen. Dort müssen sie sich auch vor Uniformierten zum Affen machen, und u.a. Gürtelschnallen öffnen oder sich, noch entwürdigender, gleich halb entkleiden.
In Bälde könnte die Forderung anstehen, noch viel massenhafter Videoüberwachung, am besten gleich mit Sprachaufzeichnung (England unter Blair geht hier stramm voran), einzuführen, und dies gerade auch an und in Schulen. Damit schon die lieben Kleinen den orwellschen Big Brother (bzw. Big Daddy, den knallharten, bedingungslosen Gehorsam fordernden Vater Staat) so richtig zu lieben lernen. Totale Überwachung wäre für diese bedauernswerten Früchtchen dann das berüchtigte „Normalste auf der Welt“. Der landesweite (Baden-Württemberg) Polizeiakt vom 06.12.06 wäre dann nur ein zarter Vorgeschmack auf Kommendes.
„Killerspiel“-Verbotsforderungen klingen zwar nicht unplausibel, aber sie generalisieren viel zu stark. Sie verhindern auch, daß die sozialen und politischen Wurzeln von Verzweiflungsgewalttaten von Schülern in der tristen kapitalistischen Realität des 21. Jahrhunderts auch nur andiskutiert werden. Andererseits sponsert seit langem die U.S. Army für Kinder und Jugendliche spannende Kampfsituationsspiele und versucht die Begabtesten gleich zu rekrutieren. Woraus sich folgern ließe, so harmlos seien also solche „Spiele“ nicht, aber auch, man könne mit ihnen lernen, sich vor aggressiven Übergriffen (auch solchen von Big Daddy!) zur Wehr zu setzen. Was ein ganz anderes Licht auf solche Verbotsforderungen werfen würde.
Auch die Forderung nach einer noch viel strikteren Überwachung, Reglementierung, Beschneidung und Zensierung des ach so gefährlichen Internets zeichnet sich längst am politischen Horizont ab.
Merke:
Wann immer Politik und Medien unisono (wie gleichgeschaltet) anläßlich die Allgemeinheit emotional sehr bewegender Ereignisse ins gleiche Horn blasen, dabei aber zugehörige wichtige Aspekte völlig unter den Teppich kehren, ist seit langem – und keineswegs nur in “Diktaturen”, sondern auch im „freien Westen“ – allergrößte Vorsicht anzuraten.
Der offiziell geschilderte Sachverhalt zu Emsdetten (bzw. bei Schulamokläufen) könnte in Wirklichkeit wieder mal ganz anders liegen (berühmtestes Beispiel der letzten Jahre, welches als schockierendes Ereignis sogar die ganze Welt bewegte und beeinflußte: 9/11).
Und die mehr oder weniger klar aufgetischten Forderungen und Folgen (z.B. völkerrechtswidrige Angriffskriege im Falle von 9/11) sind zumeist längst anders motiviert (verdeckt) in Planung gewesen (erwiesenermaßen z.B. beim Patriot Act oder beim Irakkrieg im Falle von 9/11), und es wurde ggf. nur noch ein passender Vorwand gesucht (oder eigens etabliert), um diese Maßnahmen der Bevölkerung schmackhaft zu machen und sie Schritt für Schritt umzusetzen. Dies kann man als (künstliche) Dialektik des Terrors bezeichnen.
Dabei wird dieser Terror zunehmend virtuell inszeniert und spielt sich folglich in der Wirkung zusehends nur noch im gelenkten Bewußtsein der durch ihn terrorisierten und manipulierten Opfer ab. Kamen am 11. September noch rund 3 .000 Menschen ums Leben, so waren dies in Madrid am 11.03.2004 nur noch rund 200 und in London am 07.07.2005 nur mehr rund 50. In den beiden letztgenannten Fällen wimmelte es von V-Leuten und Geheimdienstlern bzw. offiziellen Terrorübungen im unmittelbaren Tatzusammenhang, auch wenn dies die Mainstreampresse geflissentlich zu ignorieren beliebte. Jedenfalls scheint die typische Bevölkerung eines westlichen Landes inzwischen so sehr konditioniert auf gewisse Terrorschlüsselreize, daß selbst absurdeste und unbelegteste Behauptungen ausreichen, um sie wie eine ignorante Schafsherde das ihr vorgelegte Futter fressen zu lassen, sprich, um Freiheiten massiv einschränkende Maßnahmen passiv und wie gelähmt zu erdulden.
Das sieht man in England mit der wahnwitzigen Gruselgeschichte von Flüssigsprengstoff, der an Bord von Flugzeugen zur Explosion gebracht werden sollte. Ein lächerlich windiges Schauermärchen dies, das sich längst in seine unsäglichen Bestandteile zerlegt hat. Folgen hatte es dennoch, und das international.
Und in Deutschland wurde – natürlich erst kurz nach der Fußball-WM – die Story von den ach so gefährlichen Propangasflaschen in Zügen lanciert bzw. hochgekocht.
In beiden Fällen virtuellen Terrors gab es keinerlei Verletzte oder gar Tote, doch die jeweils entfesselten massenpsychologischen Kampagnen seitens Politik und willfähriger Massenmedien waren enorm.
Bei Schulamokläufen in Deutschland ist nun ebenfalls ein Trend zur Virtualisierung bei zugleich gesteigerter Kampagnenbegleitung durch Politik und Medien zu erkennen. Gab es in Erfurt noch offiziell 17 Tote (inkl. Robert Steinhäuser), so war es in Emsdetten nur noch einer. Und seit dem 6. Dezember wissen wir, daß anonyme, virtuelle Amoklauf-Androhungen (faktisch bislang ohne jeglichen realen Hintergrund bzw. ohne Opfer) irgendwo in den Weiten des Internet bereits völlig ausreichend sind, um ein ganzes (Bundes-)Land in Angst und Schrecken zu versetzen und wahre Heerscharen schwerbewaffneter Polizeikräfte an unzählige Schulen ausschwärmen zu lassen. Und die Bevölkerung nimmt´s – wenn auch betroffen – hin.
Etappenziel erreicht? Wie sähe dann erst das Psychoterror-Endspiel und –ziel aus? Das mag man sich gar nicht ausmalen.
Wie sagte doch “Morpheus” zu “Neo” so trefflich im Film Matrix:
“Die Matrix ist allgegenwärtig. Sie umgibt uns – selbst hier, in diesem Zimmer. Du siehst sie, wenn Du aus dem Fenster guckst oder wenn Du den Fernseher anmachst. Du kannst sie spüren, wenn Du zur Arbeit gehst, oder in die Kirche. Und wenn du Deine Steuern zahlst. Es ist eine Scheinwelt , die man Dir vorgaukelt, um Dich von der Wahrheit abzulenken.”
Und auf die Rückfrage “Welche Wahrheit?” dann weiter: “Daß du ein Sklave bist, Neo! Du wurdest wie alle in die Sklaverei geboren, und lebst in einem Gefängnis, das Du weder anfassen noch riechen kannst. Ein Gefängnis für Deinen Verstand . … Dummerweise ist es schwer, jemandem zu erklären, was die Matrix ist. … Jeder muß sie selbst erleben.”
Es wäre wahrlich an der Zeit, endlich “aufzuwachen”!