Heute wird der Opfer des sogenannten Amoklaufs am Erfurter Gutenberg-Gymnasium vor genau 5 Jahren gedacht. Leider verbirgt sich hinter diesem Verbrechen mit der bislang größten Zahl an Getöteten in der Geschichte der Bundesrepublik ein dichter Nebel an Vertuschung und Irreführung, den Behörden und Politik zu verantworten haben, und den fast alle Medien sowohl willfährig als auch aktiv mitgestalteten.
Wer noch immer glaubt, ein Einzeltäter habe die damaligen Morde begangen, sämtliche Ungereimtheiten seien geklärt oder gar nie existent gewesen, oder die Untersuchungskommission habe “sauber” gearbeitet, muß sich den Vorwurf gefallen lassen, sich an der Nase herumgeführt haben zu lassen. Das ist keineswegs herabwürdigend gemeint. Angesichts der gewaltigen, gehirnwäscheartigen medialen Orchestrierung ist es nicht verwunderlich, denn ernsthafte Zweifel mußte man wahrlich mit der Lupe suchen. Auch sollen mit nachfolgenden Darlegungen weder die Gefühle der Opfer noch ihrer Angehörigen verletzt werden, doch die offizielle Lesart trieft nun einmal vor Verlogenheit und das Andenken an die Opfer gebietet geradezu, mit den Bemühungen um echte Aufklärung nicht nachzulassen. Auf daß sich solch ein Geschehen nie mehr wiederhole!
Vergleichsweise wenigen Einzelpersonen kommt das Verdienst zu, die offiziell und medial verbreiteten Lügen nicht gänzlich unangetastet im öffentlichen Raum stehen gelassen zu haben. Zu nennen sind besonders die Autorin Ines Geipel, der Anwalt Eric T. Langer, und auch ein paar wenige Journalisten wie Kai Mudra oder Uwe Soukup. Man könnte zwar noch ein paar Namen mehr nennen, doch ist das dennoch verschwindend gering angesichts der Zahl der Gesamtbevölkerung.
Zu danken ist aber auch einem engagierten Aufklärer, der sich als im Internet Beiträge Postender nereus nennt (Klarname bekannt). Ihm ist u.a. zu verdanken, daß wir erfuhren, was Polizeioberrat (POR) Rene Treunert (Polizeiinspektion Jena) “munter” aus dem Nähkästchen eines Insiders, der am Tag der Tat vor Ort war, ausplauderte. Robert Steinhäuser, der angebliche Einzeltäter, sei in einer Toiletten-Box tot aufgefunden worden. Das widerspricht diametral allen behaupteten Darstellungen der Behörden und der Medien! Gewiß hatte diese Redseligkeit unangenehme Folgen für Treunert. Ob er sich sie zu wiederholen trauen würde, ist daher fraglich.
Der hervorragende Beitrag “Das schwarze Loch von Erfurt ist immer noch aktiv” stammt auch maßgeblich aus der Feder bzw. Tastatur dieses nereus: http://www.findefux.de/forum/read.php?82,8813,8813
Von Frau Geipel ist zum Jahrestag ein aufschlußreicher Beitrag in der Welt erschienen. Einige sehr beachtenswerte Zitate daraus folgen (Hervorhebungen hinzugefügt; RK):
Auf die Frage, ob das, was im Gutenberg-Gymnasium passiert ist, in ihren Augen hinreichend geklärt sei, sagt sie: „Ich weiß schon, was Sie damit meinen. Gerade wir Schüler wären dazu prädestiniert gewesen, wirklich Klärung zu verlangen. Immer wieder die Sache mit dem zweiten Täter, der im zweiten Stock von so vielen gesehen wurde. Aber ich war 16 damals, als das passierte. Mein Schmerz sollte frei bleiben von allem. Niemand sollte Profit daraus schlagen. Als ich nach acht Wochen bei der Polizei eine Aussage über den zweiten Täter machen wollte, hieß es, der Fall sei abgeschlossen.“ Sie sei dem nicht nachgegangen, hatte keine Kraft dazu.
Bevor am 26. April 2002 kurz vor elf Uhr das Morden an der Schule begann, war er [der Hausmeister; RK] der Letzte gewesen, der im Nordflügel auf Robert Steinhäuser traf. Seitdem ist Uwe Pfotenhauer nie mehr wirklich weggegangen aus diesem Inferno, das auch sein eigenes war. Selbst als die Schüler für drei Jahre in ein Interregnum übersiedelten und die Schule wegen Umbaus leer stand, blieb er. Immer wieder lief er die staubigen, verwaisten Flure ab, zählte mit der Stoppuhr Meter für Meter, Minute für Minute. Auf die von der Staatsanwaltschaft angenommene Tatzeit kam er nie. Seine war immer länger. „Das muss man sich mal vorstellen!“, sagt er. Der Satz fasst die Empörung eines Mannes, für den nichts erledigt ist. „Unerträglich, das alles!“, schimpft er.
Und tatsächlich dürfte die unbearbeitete Bewältigung des Erfurter Massenmords in erster Linie damit zu tun haben, dass nach wie vor – trotz angestrengter Dauerversicherungen – zu kaum einer zentralen Frage der Tat wirkliche Ermittlungssicherheit besteht. Weder ist der Zeitkomplex vor der Tat im Detail bestimmt noch der Ablauf der Mordserie in der Schule selbst. Es gibt weder Klarheit über die tatsächliche Herkunft der Tatwaffe noch über die Anzahl der Projektile. Substantielle Aussagen über einen eventuell zweiten Täter und die fehlende 18. Leiche wurden von den Ermittlungsbehörden kategorisch für nichtig erklärt.
Das Chaos des Massakers materialisierte sich letzten Endes im Chaos einer hemdsärmligen Aufklärung des Tatgeschehens. War der im Juni 2002 vorgelegte „Vorläufige Abschlussbericht“ der Landesregierung an Vagheit und Inhaltslosigkeit durch nichts zu überbieten, folgte ihm durch öffentlichen Druck anderthalb Jahre später, im April 2004, der fast 400-seitige „Abschlussbericht der Kommission Gutenberg-Gymnasium“. Ein Mammut mit vielen Konkreta, doch bei Lichte besehen mit eben denselben ungelösten Fragen.
Insofern taugte das vorgestellte Kommissionsergebnis lediglich als Placebo. Niemand [na, das stimmt natürlich nicht Frau Geipel; RK] bemerkte es – denn die Medien erlagen der Dichte des Berichts wie der Fülle der widersprüchlichen Fakten -, doch Gassers Gefälligkeitsgutachten hatte neben der politischen Flurbefriedung auch eine eindeutige Funktion: Auf seiner Basis wurden im Sommer 2004 die Strafanzeigen von Angehörigen abgewiesen, und zwar in allen Punkten.
Obwohl diese eine Vielzahl von Hinweisen auf erforderliche Nachvernehmungen von Zeugen enthielten, verwies man im Einstellungsbescheid auf die Ausführungen des Kommissionsberichts, die ohne jede Rechtsgrundlage zustande gekommen waren. Außerdem verzichtete man darauf, Protokolle und Abschlussberichte heranzuziehen, die darüber hinaus bis heute nicht in den Ermittlungsakten zu finden sind. Dass ein solcher Vorgang verfassungswidrig ist, störte in Thüringen nicht.
Wenn das Trauma mit der Lüge geht, wächst die Belastung für die Betroffenen ins Unermessliche. Es gibt keine andere Chance, als sich im Gegebenen einzurichten. Doch das Gegebene wird zum Schwelbrand. Die erlittene Ohnmacht bleibt allgegenwärtig. Die offiziellen Bilder können nicht kompatibel werden mit dem, was die Betroffenen berichten. Ein Gutenberg-Lehrer, der beim Morden in der Schule einen zweiten Täter gesehen haben will, beobachtet diesen heute Tag um Tag in der Stadt.
„Die Details verschwinden“, sagt Uwe Pfotenhauer. Man hört die Resignation heraus. Auch wenn er noch immer darüber staunt, weiß er doch, dass die Projektile als wichtige Beweismittel längst vernichtet sind. Und er weiß, dass jede von der offiziellen Ermittlungslektüre abdriftende Zeugenaussage unter „Wahrnehmungsverzerrung“ verbucht und auf diese Weise gegenstandslos gemacht worden ist. „Das wird schwer jetzt“, pfeift er durch die Lippen, „so ganz ohne Beweise und ohne dass Zeugen relevant sind. Es will ja auch niemand mehr wissen.“
Die Direktorin ist in den Medien omnipräsent, wenn es um den richtigen Erinnerungstakt geht, aber bis heute gab es keinen Händedruck gegenüber etlichen Angehörigen. Auf die zweite Frage, ob er den Fall Steinhäuser für geklärt hält, gibt Bausewein, ganz Realpolitiker, an: „Man kann so einen Fall nicht klären, auch weil die Hintergründe einer solchen Tat nie endgültig geklärt werden können.“
Auch ich selbst habe versucht, auf Widersprüchlichkeiten und Unmöglichkeiten in der veröffentlichten Darstellung hinzuweisen, von Anfang an sogar. Einem Beitrag (aus einer ganzen Reihe), der an verschiedenen Stellen im Internet auftauchte, möchte ich heute die “Anonymität” rauben, er stammte von mir. Und auch 5 Jahre später ist dieser Text im Kern nicht zurückzunehmen. Einzig bei Punkt 8 und 9 sind Einschränkungen denkbar, aber weder Lehrer Heise noch zwei 6 Wochen nach der Tat aus dem Hut gezauberte Handwerkerlehrlinge als vermeintliche Zeugen sind glaubhaft. Und die Aussage eines Mädchens, das Tätersätze gehört haben will, wird vom offiziellen Endbericht umgedeutet. Da sie einen Dialog gehört haben will, können das nicht die Täter gewesen sein, so die zu glaubende “Wahrheit”, da es ja nur einen gab. Was zählen schon etliche Dutzend Zeugenaussagen für etwas Gegenteiliges?
Abschließend mein Anfang Mai 2002 ins Internet gestellter Beitrag:
Bitte widerlegen Sie mich, wenn Sie es schaffen!
Wichtige Neuigkeiten zu dem Erfurter Massenmord vorab:
- Polizei gesteht mehr als eine Woche nach dem Erfurter Terrormassaker ein, dass MEHR ALS 70 KUGELN abgefeuert wurden!
- Skandalös unterschiedliche Schilderungen des SPIEGEL einerseits und des FOCUS andererseits, wie sich Robert S. erschossen haben soll bzw. wie er aufgefunden wurde!
- Es werden immer mehr Augenzeugen für mindestens ZWEI TÄTER bekannt!
- Auch die Aussagen der Schulleiterin Alt weisen Ungereimtheiten auf!
Lassen Sie mich heute doch einmal KONKRET über die Tathintergründe spekulieren. Zugegebenermaßen stellt das Nachfolgende eine äußerst gewagte Hypothese in 12 Teilstücken dar, aber diese lassen sich ja wissenschaftlich an der Erfurter Realität überprüfen und PRINZIPIELL LEICHT widerlegen!
BITTE WIDERLEGEN SIE MICH! Ich hätte nicht das Geringste dagegen, wenn Ihnen dies gelingt.
(Zitate kursiv, Wörter in GROSSBUCHSTABEN sind Hervorhebungen von mir, [Kommentare in eckigen Klammern])
WIE WÜRDE EIN GEHEIMDIENST SOLCH EINE TAT BEGEHEN?
1. Einen Sündenbock als Täter kreieren, der das Massaker keinesfalls überleben darf
War Robert S. ein solcher Sündenbock (red herring)? Ihm könnte man immerhin ein halbwegs passendes Motiv andichten sowie vermeintlich die technischen Schießfertigkeiten.
2. Falsche Spuren am Tatort hinterlegen
Am Tatort fand man in einer Toilette oder jedenfalls in der Nähe der Leiche Roberts eine Tasche (keinen Rucksack!) mit 500 Schuss Munition. Das allerdings ist sehr schwer und nicht ohne weiteres zu schleppen. 500 Schuss hätten nur Sinn gemacht, wenn Robert S. auch auf alle Schüler hätte schießen wollen, die er zu Gesicht bekommen hätte. Sonst macht eine SOLCHE MENGE Munition nicht den geringsten Sinn. Nicht wenn er, wie ja behauptet wird, die Tat monatelang geplant haben soll. Allerdings ist dieser Fund durchaus als falsche Fährte zu interpretieren. Der Eindruck eines völlig WAHNSINNIGEN kann dadurch nahegelegt werden. Der Hausmeister berichtete, dass Robert vor 11 Uhr mit ihm sprach und dann auf die Toilette ging. Dass dürfte aber mit einiger Sicherheit IM ERDGESCHOSS gewesen sein, während die Munitionstasche im ERSTEN STOCK lag!
3. Falsche Spuren legen, die den Verdacht erhärten, der Sündenbock habe die Tat begangen
Eine solche falsche Spur wäre das Auffinden von „Beweismitteln“ in der Wohnung des Sündenbocks. Es gab – für Eltern und Bruder VÖLLIG ÜBERRASCHEND (!) – solche Beweismittel in der Wohnung, aber womöglich erst kurz vor 13 Uhr am Tag der Tat. Vorher war ihnen NICHT bewusst, dass Robert Waffen oder Munition zu Hause gehabt haben soll.
4. Was könnte an Beweiskräftigem ein Geheimdienst in der Wohnung plaziert haben?
Der Bruder Roberts, der 25-jährige Peter S., fand am 26.04.02 gegen 13 Uhr folgendes (DER SPIEGEL, 06.05.02, S. 120): „Peter ging in Roberts Zimmer. Er STIEß MIT DEM FUß an eine SCHWERE REISETASCHE [man musste also gegen dieses „Beweismittel“ stolpern!], und da, sagt Peter Steinhäuser, 25, „habe ich schon gewusst, DASS DAS NICHTS GUTES WIRD, WAS ICH JETZT MACHE“. [eine ungewöhnliche Aussage; wieso war das nichts Gutes? Das klingt so moralisch] In der Tasche lagen Hunderte Schuss Munition. (…)
Auf Roberts Schreibtisch lagen DIE QUITTUNGEN FÜR DEN WAFFENKAUF, und alles war aufgeräumt, zum ersten Mal, (…)
ER SOLLTE DIE QUITTUNGEN FINDEN, glaubt Peter [Ja, das genau würde ein Geheimdienst erreichen wollen!]. Die Quittungen für die Waffen waren Roberts Abschiedsbrief“ [Blödsinn! Nur ein Abschiedsbrief ist ein Abschiedsbrief!].
5. Die Beweismittel DEPONIEREN, OHNE AUFZUFALLEN
Dies könnte nur am Vormittag des Tattages geschehen sein. Nun, die Eltern und Robert waren in der Tat fort, und es ist für Geheimdienste keinerlei Problem, in eine Wohnung einzudringen. SPIEGEL (06.05.02, S. 119f): „Für das Ehepaar Steinhäuser, seit 25 Jahren verheiratet, waren es ZWEI BESONDERE STUNDEN. Der Vater, der unter Multipler Sklerose und Diabetes leidet, war krankgeschrieben, die Mutter hatte frei, und darum kauften sie bei Real zusammen für das Wochenende ein. (…) Die Eltern saßen wieder im Auto auf dem Rückweg von Real, als sie die Nachricht von einer Schießerei im Erfurter Gutenberg-Gymnasium hörten.“
Die Eltern waren also unterwegs, und Robert?
Hierzu schreibt der SPIEGEL (06.05.02, S. 118f): „ …es war 9.45 Uhr am 26. April 2002, und den Eltern fiel auf, dass ihr Sohn NICHTS DABEI HATTE, keinen Rucksack, keine Tasche. Nach ZEHN MINUTEN war Robert an diesem Freitag WIEDER DA. „Ich habe meine Stifte vergessen“, sagte er, marschierte in sein Zimmer und verschwand aufs Neue.“ Der SPIEGEL schreibt also NICHT, dass Robert beim zweiten Verlassen eine Tasche oder einen Rucksack bei sich getragen hätte! Wenn er sofort wieder verschwand, so muss dies also ziemlich genau um 10.00 Uhr oder noch davor gewesen sein!
6. Jemanden zum Deponieren der „Beweismittel“ ins Haus schicken, der Robert ähnlich sieht
Dies ist notwendig, um nicht Nachbarn oder DIE OMA misstrauisch zu machen! Und was berichtet letztere? Laut SPIEGEL (06.05.02, S. 120): „Die Großmutter, die eine Etage tiefer wohnt, ging ans Telefon und erzählte, sie habe um halb elf Uhr gesehen, wie Robert das Haus verlassen habe, mit einem Rucksack [sie hat aber nicht mit ihm gesprochen, d.h. sie könnte ihn mit jemandem verwechselt haben!]. Und mit einer ZIGARETTE in der Hand. Robert, der NICHTRAUCHER.“
Was dem SPIEGEL der Beweis für das Ungeheuerliche ist, was Robert hier vorhabt habe, ist bei nüchterner Betrachtung VIEL EHER ein Beleg dafür, dass die gesehene Person NICHT ROBERT WAR!
7. Die Leiche so hinterlassen, dass man so halbwegs den Eindruck eines Suizids erwecken kann
Dies ist immer schwierig. Gerichtsmedizinische Untersuchungen können hier oft Mord statt Selbstmord erkennen lassen. In diesem Erfurter Fall möchte ich mit den schier ABENTEUERLICHEN Schilderungen der vermeintlich „führenden“ deutschen Nachrichtenmagazine SPIEGEL und FOCUS, jeweils Ausgabe vom 06.05.02, beginnen.
Der SPIEGEL (S. 132) beruft sich auf die 54-jährige Notärztin Gabi Wirsing (oder er erweckt zumindest diesen Eindruck): „Und dann war da Robert Steinhäuser. Im Vorbereitungsraum Kunst, EINEM ZIMMERCHEN, DAS MIT REGALEN VOLLGESTOPFT IST [erinnern Sie sich, wie Lehrer Heise die unglaubwürdige Behauptung aufstellte, Robert sei in diesem abstoßenden Raum FREIWILLIG hineingetrottet?], lag er auf dem Fußboden. Halb auf der Seite, NEBEN SEINER PUMPGUN, DIE ER AUF DEN BODEN GELEGT HATTE. ER MUSS SICH DIE PISTOLE IN DEN MUND GESTECKT HABEN, BEVOR ER ABDRÜCKTE. SEIN KIEFER WAR ZERTRÜMMERT. Dann muss ihm DIE WAFFE AUS DER HAND GEFALLEN SEIN, sie lag ZWISCHEN SEINEN BEINEN.“
So, nun darf sich der FOCUS (S. 95) – evtl. auf die Hausmeisteraussagen Bezug nehmend -austoben: „In ZIMMER 111 [nun, Lehrer Heise hatte aber eindeutig von Raum 110 gesprochen, ebenso SPIEGEL ONLINE letzte Woche] liegt der Leichnam jenes 19-Jährigen, dem der Hausmeister am Vormittag IM ERDGESCHOSS begegnet war. Robert Steinhäuser hat sich die Neun-Millimeter-„Glock“-Pistole AUF DIE RECHTE SCHLÄFE GESETZT. Das Geschoss ließ die KOPFHAUT AM EINSCHUSSLOCH STERNFÖRMIG AUFPLATZEN und BOHRTE SICH DURCH DEN SCHÄDEL. Aus dem Kopf rinnt ein roter, glänzender Strom von Blut. Roberts PUMPGUN LIEGT ENG AN SEINEM KÖRPER.“
Es gibt für diese absurd anmutenden Widersprüche folgende VIER Möglichkeiten:
a) Die Polizei weiß entweder nicht, wie sie den offensichtlich ERMORDET aufgefundenen Robert S. als Selbstmord hinstellen lassen soll, oder
b) es wurden ZWEI verschiedene LEICHEN gefunden (evtl. die am 26.04.02 zunächst gemeldete 18. Leiche), oder
c) mindestens ein evtl. zitierter Zeuge hat extremste Wahrnehmungsstörungen, oder
d) mindestens ein Nachrichtenmagazin lügt dermaßen schamlos, wie man es sich in Anbetracht des Ernstes dieses Vorfalles eigentlich NICHT vorzustellen vermag.
Möglichkeit a) ist jedenfalls derzeit nicht auszuschließen!
8. Verhindern, dass man die tatsächlichen Mörder SIEHT bzw. ERKENNT
Die Täter waren ALLE maskiert. NIEMAND hat GESEHEN, WER WIRKLICH GESCHOSSEN hat. Übrigens hat nicht einmal Lehrer Heise behauptet gesehen zu haben, dass Robert geschossen hätte.
9. Verhindern, dass man die tatsächlichen Mörder REDEN HÖRT
Bisher völlig unbeachtet blieb, dass KEIN einziger SCHÜLER oder LEHRER die Täter sprechen hörte, natürlich mit einer Ausnahme. NUR Lehrer HEISE BEHAUPTETE, er habe auf dem oder am Rande des Schulhofes gehört, wie der/ein Täter drohend gerufen habe, „Euch erwische ich auch noch.“ Wahlweise soll dies in breitem Thüringisch gesagt worden sein. ABER KEINE SCHÜLERAUSSAGE ist den Medienberichten zu entnehmen, die diese Behauptung Heises bestätigen würde.
Ein absolutes Schweigegebot für Profikiller während der Tat wäre insbesondere dann geboten gewesen, wenn diese aus dem Ausland gekommen sein sollten, um nicht enttarnt zu werden.
10. Man bedient sich Verbündeter im Lehrkörper ODER ERPRESST DIESE MITTELS MASSIVSTER DROHUNGEN ZU FALSCHAUSSAGEN
Über die Widersprüche der Aussagen Heises wurde schon genug geschrieben. Schließlich durchbrach nach einer Woche die Mauer des Schweigens. Der FOCUS machte am 04.05.02 den Vorreiter. Lehrer Heise „beichtete“, dass KOLLEGEN [die ja auch Augenzeugen waren und die ihn kennen] ihn als LÜGNER und MIESES SCHWEIN beschimpften, welches sich im BLUT SEINER KOLLEGEN SUHLE. Laut FOCUS erwäge er, EINE KNARRE ZU HOLEN und sich umzubringen. Man beachte die Wortwahl: Nicht eine Knarre BESORGEN, sondern lediglich HOLEN. Woher? Aus dem häuslichen Waffenschrank oder aus dem Keller? Hat denn Lehrer Heise etwa illegalerweise Waffen daheim? Warum wurde nach DIESER Aussage im FOCUS seine Wohnung bzw. sein Keller nicht polizeilich durchsucht?
Doch ich will auf die SCHULLEITERIN zu sprechen kommen. In der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG, die übrigens am 06.05.02 noch treuherzig (oder soll man eher sagen „volksverdummend“) die mittlerweile enormen Zweifel an der Glaubwürdigkeit Heises verschweigt bzw. weitgehend unter den Teppich kehrt, insbesondere indem sie mit keiner Silbe die sehr aussagekräftigen Beschimpfungen durch Kollegen erwähnt, stand am 02.05.02 auf S.3 sinngemäß: Die Schulleiterin habe – weil sie wichtige Dinge mit Termindruck zu erledigen hatte – die (Durchgangs-)Türe zum Sekretariat GESCHLOSSEN [es stand aber NICHT „abgesperrt“]. Dann habe sie mehrere Knallgeräusche gehört, sei ins Sekretariat gegangen, habe die zwei Leichen gesehen, die Tür zum Flur verschlossen, DIE POLIZEI BZW. DEN NOTARZT ANGERUFEN, und dann eingehende Anrufe beantwortet. Wenn dies stimmt, ist dies ungewöhnlich tapfer und fast so „heldenhaft“ wie das „mutige“ Verhalten Heises.
ABER: Sie schilderte keinerlei Eindringversuche des Täters in ihr Zimmer. Auch schoss er nicht durch die Türe, was doch im ersten Stock geschah, wodurch zwei Kinder starben. Dies deutet auf einen Täter ohne spezifische Ortskenntnisse hin, nicht auf Robert S., der doch laut einhelliger Medienmeinung hinter der Schulleiterin hergewesen sein soll.
Robert hat sich laut FOCUS nach der Anwesenheit der Leiterin erkundigt. Warum soll er sie dann geschont haben?
Der FOCUS (06.05.02, S. 24) schreibt: „Sie [die Schulleiterin] selbst hatte sich, nach eigener Aussage, vor dem Amoklauf in Ihrem BÜRO EINGESCHLOSSEN [soll das heißen mit einem Schlüssel abgesperrt?], um ruhig arbeiten zu können. (…) Hier entsteht eine GEWISSE UNSCHÄRFE [ach?!]. Hausmeister Uwe Pfotenhauer betritt um 11.05 Uhr das Sekretariat, fand Alts Bürotür ABGESCHLOSSEN [da wird er sie dann doch wohl namentlich gerufen haben, oder würden Sie das nicht tun?] und alarmierte von dort [von wo? Sekretariat oder Direktoratszimmer?] aus als ERSTER die Polizei. WO WAR FRAU ALT?“
Ja, eine äußerst berechtigte Frage! Man hörte in den Medien bisher ausschließlich, dass der Hausmeister die Polizei verständigt habe. Wenn Schulleiterin Alt später auch die Polizei angerufen haben sollte, wie sie behauptete, so gäbe es dafür Beweise. Nämlich Aufzeichnungen der Polizeileitstelle mit Uhrzeitangaben. Darüber vernahm man bisher aber nichts. Hat Frau Alt die Wahrheit gesagt? Falls nein, was hätte sie zu verbergen?
11. Man erpresst den Opferstaat zu wohlfeilem Verhalten, was auch bewirkt, dass die Ermittlungsbehörden und Medien der Bevölkerung nur tröpfenchenweise die „Wahrheit“ zukommen lassen, und nur wenn es nicht mehr länger vermeidbar ist
Zunächst wurde Lehrer Heise als neuer Held Deutschlands gefeiert. Dann wurden dank des Internets seine extrem widersprüchlichen Behauptungen ruchbar. Schließlich preschte nach einem Artikel von Heise-Telepolis der FOCUS aus der Schweige- und Vertuschungsfront aus.
Dann wurde zunehmend klar, dass die polizeilichen bzw. medialen Behauptungen mit der Zahl abgefeuerter Patronen etwas nicht stimmen konnte. Tagelang war die Zahl 40 im Gespräch, plötzlich waren es 45. Doch dann schrieb – mehr als eine Woche nach der Tat – urplötzlich und wiederum der FOCUS (06.05.02, S. 24): „Was jetzt schon klar ist: Steinhäuser [ja, ja, der Sündenbock] FEUERTE AUS SEINER PISTOLE MEHR ALS 70 KUGELN AB. Bislang waren die Ermittler von 45 Schüssen ausgegangen.“
Der Hausmeister weiß weiteres Erstaunliche über Lehrer Heise zu berichten. FOCUS (06.05.02, S. 94): „Am Mittag des 26. April läuft Hausmeister Uwe Pfotenhauer zur Bäckerei Rüger gegenüber der Schule. Von dort sieht er Kinder am geöffneten WC-Fenster des Gymnasiums und schreit ihnen zu: ´Geht in Deckung!´
Geschichtslehrer Heise kommt vorbei und ZIEHT ZIGARETTEN aus einem Automaten. Er habe DEN ATTENTÄTER GESTOPPT, behauptet er, doch Pfotenhauer SCHENKT DEM WENIG BEACHTUNG.“
Wie kann Lehrer Heise dermaßen „cool“ und abgebrüht gewesen sein? Er hat doch nach eigener Aussage DEN Täter lediglich in einem Raum EINGESPERRT. Aber dieser ANGEBLICHE Täter hat doch noch immer eine Pumpgun und eine Pistole bei sich getragen. Dass erstere womöglich Ladehemmung hatte, konnte Lehrer Heise NICHT gewusst haben. Es wäre dem angeblichen Täter somit ein Leichtes gewesen, sich den Weg durch Schüsse auf das Türschloss freizuschießen. Für die geradezu aufreizende Coolness Heises bei gleichzeitiger allerhöchster Anspannung des Hausmeisters gibt es nur eine LOGISCHE Erklärung. Er muss gewusst haben, dass Robert LÄNGST TOT war!
Und die Obduktionsberichte ergaben ja auch, dass Robert S. zwischen 10.58 Uhr und 11.30 Uhr gestorben sein muss (laut Polizeichef Grube auf einer Pressekonferenz). Am Tag der Tat hatte Polizeichef Grube gesagt, der Täter habe sich erschossen, ALS sich ihm (SEK-) Polizisten näherten, wohl weil er die Ausweglosigkeit seiner Situation erkannt habe. Deren Einsatz begann jedoch erst zwischen 11.43 Uhr und 12.00 Uhr, gefunden haben will man Robert „GEGEN“ 13.00 Uhr. Während er sich also kurz davor erschossen haben soll, war er in Wirklichkeit schon seit mind. 1,5 Stunden verstorben.
12. Man versucht die Tat als Tat eines Einzeltäters erscheinen zu lassen
Mehr Täter wären automatisch gleichbedeutend mit mehr Nachfragen, mehr Risiko aufzufliegen, usw. Die vertuschte wahre Patronenzahl diente ebenfalls der Aufrechterhaltung des Eindrucks eines Einzeltäters. Doch lange wird dies nicht mehr durchzuhalten sein.
Der SPIEGEL (06.05.02, S. 132) schreibt über mehrere in den Keller geflüchtete Sechstklässler: „Und dort berichteten diese Kinder [der Bibliothekarin], da oben seien ZWEI VERMUMMTE Männer, einer heller, einer dunkel gekleidet, beide hätten Pistolen in der Hand, und der eine habe auch noch was auf dem Rücken gehabt – wohl die Pump-Gun. DREI der Sechstklässler setzten sich SOFORT AN DEN COMPUTER UND HIELTEN IHRE BEOBACHTUNGEN FEST, …“ [wodurch eine spätere, verfälschte Gedächtnisleistung AUSGESCHLOSSEN ist!]